Hunderte Unfälle nach Wintereinbruch

 Foto: red

Es ist wie jedes Jahr: Kommt der erste Schnee, kracht es auf Bayerns Straßen. Es scheint, die Autofahrer müssen sich jedes Jahr aufs Neue an Glätte gewöhnen. In Mittelfranken wurde ein Mädchen bei einem Unfall getötet.

 
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Der erste Schneefall des Jahres hat in Bayern zu Hunderten Unfällen geführt. In Mittelfranken starb auf der A9 ein Mädchen, bayernweit wurden Dutzende Menschen verletzt. Insgesamt sei die Unfallbilanz nach dem ersten richtigen Wintereinbruch in Bayern nach Polizeiangaben aber nicht schlimm. «Dass es ein bisschen öfter kracht, als wenn es trocken ist, ist ja normal», sagte ein Sprecher des Lagezentrums des Innen- und Verkehrsministeriums in München am Dienstag. Die Zahl der Unfälle sei für einen Wintereinbruch üblich. Noch bis zum Wochenende soll die Schneefront über dem Freistaat anhalten.

Auf der A9 im Landkreis Roth kam am Montagabend ein 14 Jahre altes Mädchen ums Leben. Sie wurde aus einem Auto geschleudert, das von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Böschung gefahren war. Die genauen Hintergründe des Unfalls waren zunächst noch unklar.

In Oberfranken wurden fünf junge Menschen verletzt, nachdem eine 18-jährige Fahrerin mit ihrem Wagen ins Schleudern geraten war. Das Auto rutschte am Montagabend bei Geroldsgrün (Landkreis Hof) von der Straße eine Böschung hinab. Der Wagen überschlug sich mehrmals und blieb auf dem Dach liegen. Ein 17-Jähriger und die Fahrerin wurden schwer verletzt, drei weitere Mitfahrerinnen im Alter von 15 bis 17 Jahren kamen mit leichten Verletzungen davon.

Bei Würzburg krachte ein Geländewagen auf schneeglatter Fahrbahn auf der Autobahn 3 an einem Stauende in mehrere Fahrzeuge. Dabei wurden sieben Menschen verletzt. Der 48 Jahre alte Fahrer hatte nach Polizeiangaben am Montag die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war mit großer Wucht auf zwei Fahrzeuge aufgefahren. Dann schrammte der Geländewagen den Angaben zufolge noch drei weitere Autos.

«Die Autofahrer müssen sich wohl zunächst an die Wetterbedingungen einstellen. Im Laufe des Winters haben sich die meisten daran gewöhnt und die Unfallzahlen gehen runter», sagte Stefan Hartl vom Polizeipräsidium Oberpfalz am Dienstag.

Auch die Einsatzkräfte hatten mit den Bedingungen auf den glatten Straßen zu kämpfen: Ein 56 Jahre alte Fahrer verlor bei Coburg die Kontrolle über sein 19 Tonnen schweres Räum- und Streufahrzeug und rutschte auf eine angrenzende Ackerfläche. Dort kippte der Lastwagen um und überschlug sich. Der Mann wurde leicht verletzt.

In den kommenden Tagen geht es in ganz Bayern winterlich mit Schneefall und frostigen Temperaturen weiter. In den Alpen wird in diesem Zeitraum mit einem halben Meter Neuschnee gerechnet, in den Mittelgebirgen bis zu 25 Zentimetern, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Dienstag prognostizierte. Am Mittwoch kommt es zunächst zu stürmischen bis orkanartigen Böen, im Bergland kann es starke Schneeverwehungen geben. Erst am Wochenende wechseln sich Sonne und Wolken ab, es bleibt aber klirrend kalt. In der Nacht zu Freitag werden am Untermain minus 6 Grad und in einigen Alpentälern bis zu minus 17 Grad erwartet.

 

dpa

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