Was soll der Wanderer also tun, wenn er ein verletztes Rehkitz im Wald sieht? "Wenn das Kitz wirklich verletzt ist, darf man das Tier in eine Tierklinik oder Auffangstation bringen", sagt Witt. Aber um der Meldepflicht nachzukommen, müsse man vorher bei der Polizei anrufen. Wenn das Tier aber nicht verletzt sei, dann dürfe man es nicht mitnehmen. "Viele denken, das Kitz sei verwaist. Aber das Muttertier kommt nicht, wenn sich Menschen in der Nähe vom Kitz aufhalten", sagt Witt.
Witt bittet Hundehalter - wie sie selbst einer ist - inständig, ihre Hunde bis zum Ende der Brut- und Setzzeit bis Ende Juli beim Gassi gehen in Wäldern, auf Wiesen und Feldern nicht von der Leine zu lassen. "Hunde haben nunmal einen Jagdtrieb. Es kann doch nicht sein, dass der Egoismus mancher Hundehalter Wildtiere qualvoll das Leben kostet", schreibt sie. Die Hundehalter würden nicht nur das Leben der Wildtiere gefährden, sondern auch das Leben ihres Hundes. Denn der sogenannte Haustierabschuss erlaube es dem Jäger auf den Hund zu schießen, wenn dieser nur dem Wild nachstellt.
Ähnliche Fälle:
Wildernder Hund reißt Rehkitz bei Benk
Golden Retriever beißt Rehkitz tot