Schatz ist einer der beiden Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Bioenergie Hollfeld GmbH (BEH). Sie ist wiederum eine 100-prozentige Tochter der Biomasse Heizanlage Hollfeld GmbH (BHH), die in Hollfeld bereits das Hackschnitzelheizwerk betreibt.Derzeit ist die Biogasanlage noch in der Anlaufphase, die Biologie wird „hochgefahren“. Dazu wurden im Vorfeld 1000 Kubikmeter Gülle angeliefert. Diese wird auf 40 Grad Gärtemperatur erwärmt, seit Dienstag werden zwei Tonnen Mais und Gras „zugefüttert“ und die in der Gülle enthaltenen Bakterien an das Umfeld gewöhnt. Diese Bakterien sind in der Folge auch für die Biogasproduktion zuständig. Im Schnitt beträgt die Verweilzeit des Gärsubstrates im Faulbehälter 30 bis 40 Tage.Mitte Januar soll die durchgehende Leistung der Anlage 250 Kilowatt betragen, im Februar dann soll mit voller Leistung, 360 bis 380 Kilowatt also, gefahren werden. Der so erzeugte Strom wird direkt ins Eon-Netz eingespeist, praktischerweise liegt 30 Meter neben der Anlage ein Starkstromkabel. Die vom Motor erzeugte Wärme wiederum wird zum wenige hundert Meter entfernten Hackschnitzelheizwerk geleitet. 400 Fahrten im JahrDas Gärsubstrat setzt sich nach Angaben von Michael Schatz zu 50 Prozent aus Mais, 30 Prozent Gras und 20 Prozent Ganzpflanzensilage (GPS) zusammen. 30 Landwirte aus einem Umkreis von zehn Kilometern haben sich für jeweils 20 Jahre zur Lieferung an die BEH verpflichtet. An dieser Stelle widerspricht Michael Schatz Gerüchten, die das Verkehrsaufkommen im Zusammenhang mit der Biogasanlage betreffen. Weit über 2000 Anfahrten von Lieferanten will ein Bürger errechnet haben.Eine Zahl, die Michael Schatz ins Reich der Fantasie verweist. Richtig sei ein Wert von etwa 400 Fahrten im Jahr. Wobei nur etwa die Hälfte die Stadt Hollfeld tangiere, da die andere Hälfte der Transporte aus Richtung Freienfels erfolge. Die Zahl der Fahrten durch Hollfeld liege dabei in der Summe nicht höher als früher – „die Äcker müssen ja so oder so abgeerntet werden“, so Schatz.Viele Transporte würden sich jedoch auf zehn Tage im Jahr konzentrieren: Jeweils ein Tag für den Grasschnitt im Mai, Juli und September, zwei Tage für die Ganzpflanzensilage im Juli sowie fünf Tage für die Maisernte im Herbst. Eine Geruchsbelästigung für die Bürger erwartet Schatz nicht, da das Gärsubstrat, anders als Gülle, keinen strengen Eigengeruch habe.
INFO: Pro Kilowattstunde Strom ist für die Bioenergie Hollfeld GmbH ein Erlös von etwa 20 Cent möglich. Die Grundvergütung liegt bei neun Cent, dazu addieren sich drei verschiedene Boni. Foto: Meixner