Besserer Schutz vor Keimen
Wie Marco Krasser sagt, kann der Wassermeister ab Frühjahr kommenden Jahres einzelne Sektoren des Leitungsnetzes trennen. „Dies hat den Vorteil, dass es im Falle einer in einem Bereich festgestellten Verschmutzung möglich ist, schneller Abhilfe zu schaffen.“
Da die Handwerker auch den Beton der unterirdischen Wasserkammern sanieren, sind erhebliche Erdarbeiten notwendig. Die Hochbehälter an sich sind zwar nicht gerade imposante Bauwerke, doch bei ihnen verhält es sich wie bei einem Eisberg: Der größte Teil ist nicht sichtbar. Das Erdreich wird die Baufirma auf dem nahen Bolzplatz lagern, der auf dem Gelände der SWW liegt. „Keine Sorge, wir richten ihn wieder her“, sagt Marco Krasser.
Während der Sanierungsarbeiten wird jeweils ein großer Container mit einer provisorischen Trinkwasserversorgungsanlage an den Hochbehältern stehen. Dieser ersetzt über einen längeren Zeitraum die Technik in dem Gebäude.
Straße ab und an einseitig gesperrt
Die Wunsiedler merken nur ab und an etwas von den Bauarbeiten. Wenn das Wasser kurzzeitig abgedreht werden muss, erhalten die Bürger vorab Bescheid. Auch wird laut Bauleiter Michael Schmidt von der Firma Roth die Bibersbacher Straße gelegentlich einseitig gesperrt.
In erster Linie geht es bei der Sanierung um die „inneren Werte“ der Hochbehälter mitsamt dem Leitungsnetz. Ein wenig gibt es aber ab voraussichtlich April kommenden Jahres doch zu sehen: Die Gebäude erstrahlen dann nicht nur in neuem Glanz, sondern auch in Holzoptik. Nicht vergessen wird die granitene Tafel, die bislang den Behälter in der Bibersbacher Straße ziert. Auf dieser ist die Jahreszahl der Inbetriebnahme, 1954, vermerkt. Ferner, wie es sich für Wunsiedel gehört, erfreut ein Zitat von Jean Paul die Vorübergehenden: „Klares Quellwasser ist das flüssige Kristall der Erde.“
Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel. Die SWW lässt das Wunsiedler Wasser von einem externen Institut regelmäßig analysieren. Wassermeister Lukas Malzer kontrolliert ebenfalls laufend alle Parameter. „Zudem müssen die Wasserkammern laut Vorschrift alle fünf Jahre gründlich gereinigt und desinfiziert werden“, sagt er. In Wunsiedel gebe es sogar einen zweijährigen Reinigungszyklus. „Dies bedeutet, dass wir jeweils eine Kammer vollständig entleeren und dann kräftig schrubben.“ Zwei Mann sind damit jeweils gut eine Woche beschäftigt.
Die Wunsiedler trinken laut Wassermeister Lukas Malzer ein exzellentes Mischwasser. Im Hochbehälter kommen die Wässer aus allen Brunnen und Quellen im Stadtgebiet zusammen. Wunsiedel verfügt über ein reichhaltiges Wasserreservoir. Seit Jahren investiert die SWW in die Infrastruktur, damit die Wasser- (und Energie-Versorgung auch in Zukunft gesichert sind.
Der Freistaat fördert die aktuelle Sanierung der beiden Hochbehälter in der Bibersbacher Straße und auf der Kappel.