Es geht um Kreditgeschäfte des ehemaligen Medienratsvorsitzenden Klaus Kopka (CSU/Hof) mit dem verstorbenen Münchner Fernseh-Unternehmer Ralph Burkei.

Bei einer Sitzung des Kontrollgremiums am Donnerstag mussten sich BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring und Kopkas Nachfolger Erich Jooß harsche Kritik gefallen lassen, weil sie ihr Wissen über Kopkas „inakzeptable Kreditbeziehung“ (Jooß) sechs Jahre für sich behalten hatten.

Brisant ist die Angelegenheit deshalb, weil Burkeis Kompagnon beim Sender CampTV, Ralph Piller, der BLM inzwischen umfangreiches Material aus Burkeis Archiven zur Verfügung gestellt hat. Nach eigenen Angaben war Piller durchaus erschrocken über so manchen dort dokumentierten Vorgang seines im vergangenen Jahr bei den Terroranschlägen im indischen Mumbay ums Leben gekommenen Ex-Partners.

In München brodelt die Gerüchteküche. Von „schlummernden Zeitbomben“ ist die Rede. Angeblich soll Burkei neben Kopka auch andere hochrangige Persönlichkeiten mit Privatkrediten gesponsort haben.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Rabenstein (Bayreuth) sagte, ein Fehlverhalten wie das Kopkas dürfe „nicht unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit und Menschlichkeit versteckt“ werden. Womöglich sei es auch darum gegangen, im Vorfeld der Landtagswahl 2003 für die CSU unliebsame Schlagzeilen zu vermeiden.

Ulrike Gote (Grüne/Bayreuth) bezichtigte Ring, noch immer nicht für vollständige Offenheit sorgen zu wollen.