Wer den krassen Showdown erwartet hatte, wurde am Abend enttäuscht: Das mit Riesenspannung erwartete TV-Duell zwischen Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) entpuppte sich als harter und lebhafter, aber nur mäßig spektakulärer Schlagabtausch über bundespolitische Themen. In knapp 75 Minuten ging es im Eilmarsch um Europa, Wirtschaft, Migration, Russland und NS-Erinnerung. Höcke verbreitete – diesmal nicht allzu radikal – die bekannten AfD-Parolen und Übertreibungen gegen Zuwanderer, EU und alle Regierenden. Voigt zeichnete dagegen seine CDU –nicht immer ganz überzeugend – als Garant der Stabilität, nannte die AfD „Gift für das Land“. Höcke konterte, Voigt äußere sich populistisch und verstehe seine Argumente nicht. Ins Schwimmen geriet Höcke, als er seine völkischen Äußerungen zum Rauswurf unerwünschter Deutscher erst relativierte und sich dann nicht mehr an sie erinnern wollte und eine bekannte Nazi-Losung als „Allerweltsspruch“ bezeichnete.