Die Hockey-Damen der TS Bayreuth haben den größten Erfolg dieser Sportart in der Vereinsgeschichte errungen. Nach einem Durchmarsch als Neuling in der Oberliga Bayern steigen sie erstmals in die 2. Regionalliga Süd auf.
Bereits vor dem letzten Spieltag in der bayerischen Hallenhockey-Oberliga der Frauen steht die TS Bayreuth als Meister fest. Die letzten dafür noch nötigen Punkte holte das als Neuling in die Saison gegangene Team mit 9:0 (5:0) gegen den SC München. In der kommenden Saison wird die BTS somit erstmals in der Vereinsgeschichte in der 2. Regionalliga Süd vertreten sein und dort unter anderem auf Gegnerinnen aus Mannheim und Ludwigsburg treffen.
Vor rund 250 Zuschauern im prall gefüllten Sportzentrum dominierten die Bayreutherinnen bald gegen das Farmteam des Bundesligisten Münchner SC. Mit Ballbesitz erspielen sie sich gute Möglichkeiten und erzielten schließlich zwei Tore mit einem gezielt für das Abwehrsystem der Gäste einstudierten Spielzug. Carla Kraus erzielte dabei das 1:0 selbst und gab die Vorlage zum 2:0 durch Kira Rudolph. Im zweiten Viertel fiel dann schon eine Vorentscheidung durch einen technisch versierten Rückhand-Abschluss von Jule Frink, eine von Joana Nägler verwandelte kurze Ecke und das 5:0 durch Sarah Schuster.
Dennoch ließen die Bayreutherinnen auch nach der Pause nicht nach. In Überzahl verwandelte Carla Kraus eine Strafecke zum 6:0, und das siebte Tor durch Hannah Kraus gelang dann sogar in Unterzahl während einer Zeitstrafe für Paula Kraus. Im letzten Viertel ließ dann die Konzentration bei der Chancenverwertung nach, aber es reichte noch für weitere Tore durch H. Kraus und Rudolph. Auf der Gegenseite bekam auch BTS-Torhüterin Lilith Froben Gelegenheit, sich bei zwei Strafecken auszuzeichnen.
„Wir haben ein sehr starkes Spiel gemacht“, freute sich BTS-Trainer David Lörken. „Die Atmosphäre in der Kabine kurz vor dem Anpfiff war eine ganz besondere. Die Unterstützung der Zuschauer war überwältigend.“ Vor allem hob er den Einsatz und die Entwicklung des Teams im Laufe der Saison hervor: „Am Anfang haben wir gedacht, dass wir mit so einer jungen Truppe erst mal nur um den Klassenerhalt spielen. In den ersten Spielen haben wir sicher noch ein bisschen Lehrgeld bezahlt. Jetzt so dominant zu spielen und vorzeitig als Bayerischer Meister aufzusteigen ist deswegen umso beeindruckender. Jetzt freuen wir uns riesig auf die kommende neue Herausforderung in der Regionalliga Süd.“
Auch die ebenfalls gerade erst in die Oberliga aufgestiegenen Männer der BTS dürfen bereits vor dem letzten Spieltag mit der Saison sehr zufrieden sein. Zweifel am Klassenerhalt räumten sie mit einem doppelten Auswärtssieg aus: 11:9 (5:6) beim SB Rosenheim und 5:4 (0:2) beim ESV München.
In Rosenheim lief die BTS einem 1:4 aus dem ersten Viertel nach. Im letzten Abschnitt gelang die Führung zum 9:8 und 10:9, aber das entscheidende Tor fiel erst, als die Gastgeber den Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt hatten.
Beim ESV München entwickelte sich schon im ersten Viertel ein hitziges Spiel mit je einer grünen Karte (eine Strafminute) auf beiden Seiten und noch einer gelben (zwei Minuten) für die Gastgeber. Die im Abschluss oft unkonzentrierten und unglücklichen Bayreuther lagen nach der Pause 0:3 zurück, schafften aber noch im dritten Viertel eine Wende zum 4:3. Maßgeblichen Anteil daran hatte Torhüter Max Herrnleben. Erneut gelang der Siegtreffer ins leere Tor, weil die Münchner im Abstiegskampf mehr benötigten als ein 4:4.
