Durchschnittlich gebe jeder Verbraucher pro Jahr 3000 Euro für Lebensmittel aus, rechnet der Kuratoriums-Vorsitzende vor. Bei rund einer Million Menschen, die in Oberfranken wohnen, kämen so knapp drei Milliarden Euro zusammen. Wenn nur ein Bruchteil der Wertschöpfung in der Region bliebe, wäre das für die Wirtschaftskraft Oberfrankens von großer Bedeutung, lautet Sauers Rechnung.
In Berliner Bars zu finden
Auch über die Grenzen Oberfrankens hinaus machen die Spirituosen aus Fichtelgebirge, Frankenwald und Fränkischer Schweiz von sich reden und tragen damit auch zu höheren Absatzzahlen der Branche bei. Früher habe er einen ganz normalen Wacholder-Schnaps im Repertoire gehabt, erklärt Gerhard Kastl. „Ich wollte ihn schon fast aus dem Sortiment nehmen.“ Bis ein Kunde ihn auf die Idee gebracht habe, einen Gin zu kreieren. „Ein Jahr hat das gedauert“, sagt Kastl. Doch mittlerweile hat sein Gin sogar seinen Weg in Berliner Bars gefunden“, freut sich der Schnaps-Produzent.
Gin war es übrigens auch, der Queen Mum zwar nicht das ewige Leben, aber zumindest Rüstigkeit und Gesundheit bis ins hohe Alter bescherte. Zumindest, wenn man der Boulevardpresse Glauben schenken mag. Immerhin: Die rüstige Seniorin starb erst mit 101 Jahren.
Brand, Obstwasser, Likör: das steckt dahinter
Wann sich ein Schnaps Brand, Obstwasser oder Likör nennen darf, liegt vor allem an der Art seiner Herstellung.
- Likör: Er muss mindestens 15 Volumenprozent Alkohol und einen je nach Sorte unterschiedlichen Mindestgehalt an Zucker aufweisen.
- Obstbrand: Er ist eine Spirituose, deren Alkoholgehalt mindestens 37,5 Volumenprozent betragen muss. Obstbrand wird ausschließlich durch alkoholische Gärung und Destillation einer frischen fleischigen Frucht, des frischen Mosts dieser Frucht oder von Beeren oder Gemüse gewonnen. Getreidebrände, zum Beispiel Korn oder Whisky, basieren auf Roggen, Gerste, Weizen oder Hafer.
- Obstgeist: Im Gegensatz zum Obstbrand entsteht der Obstgeist nicht allein durch Destillation bestimmter Früchte. Der Zuckergehalt mancher Obstsorten ist nicht hoch genug, um ihn ordentlich zu vergären. Brennereien mazerieren die frischen Früchte daher mit Landwirtschaftsalkohol – sie weichen die Früchte ein, um deren Aromen in den Alkohol zu überführen.
Quelle: Bundesverband der deutschen Spirituosenindustrie