Historische Höchstmarke Stadtrat stimmt Haushalt zu

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Schnelles Internet in der Flächengemeinde Pottenstein kann sehr teuer werden. Das Bild zeigt die Kabelverlegung im Sommer bei Neudorf/Pegnitz. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

POTTENSTEIN. Im gesamten Stadtgebiet werden Kabel für schnelles Internet verlegt. Das kostet viel Geld. Um das Großprojekt und andere Dinge finanzieren zu können, muss die Stadt, so der Beschluss am Montag, 2019 einen Kredit in Höhe von sechs Millionen Euro aufnehmen. Das wird die Schuldensumme bis zum Jahresende auf 10,5 Millionen ansteigen lassen.

 
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In den vergangenen Jahren, seit 2008, hat es die Stadt stets geschafft, die Verschuldung zu verringern. Von insgesamt 8,8 Millionen Euro (vor zehn Jahren) ging der Schuldenstand 2018 auf 5,2 Millionen Euro zurück. Nun muss Pottenstein wieder Geld in die Hand nehmen, um einige große Investitionen stemmen zu können.

„Wichtig ist, dass wir mit dem Blick in die Zukunft uns wappnen für das, was an möglichen Maßnahmen kommt“, erklärte Bürgermeister Stefan Frühbeißer im Stadtrat. „Es liegt hauptsächlich an einem Punkt und das ist der Breitbandausbau.“

Viel zu tun

Alle weiteren Projekte orientieren sich an dieser Maßnahme – ob das der Straßenausbau oder die neue Straßenbeleuchtung sind. „Wir asphaltieren ja keine Straße neu und reißen dann wieder alles auf, weil wir die Kabel für das Breitband verlegen müssen“, sagt Frühbeißer. Bereits jetzt seien einzelne Projekte so geplant worden: beispielsweise die Wasserversorgung Tüchersfeld, die Kabelverlegung in Haßlach oder der Radwegbau.

Weit im Voraus geplant

Im Haushaltsplan für 2019 wird, aufgrund des geplanten Ausbaus, der Schuldenstand eine historische Höchstmarke von 10,5 Millionen Euro erreichen. Das sei sehr viel, doch der Haushaltsplan ist ein Blick in die Zukunft, sagt Frühbeißer. Man dürfe sich das Ganze nicht wie eine ältere Dame vorstellen, die vor ihrer Glaskugel sitzt und dann orakelt, was die Zukunft so bringen wird. „Wir haben uns immer sehr genau überlegt, was so ansteht und welche Entwicklungen wir vorgeben“, sagte Frühbeißer im Stadtrat.

„Eines haben wir in den vielen Jahren gelernt: Wir müssen uns nach der Decke strecken.“ Das bedeutet: nach der bestmöglichen Lösung suchen und sorgsam mit den Ressourcen umgehen, die man zur Verfügung hat. Denn der Ausbau beanspruche mehr als die Hälfte des gesamten Volumens des Vermögenshaushalts, nämlich elf Millionen Euro – dabei werden 7,2 Millionen Euro bezuschusst.

Kosten sind nicht abzusehen

Auch in den Folgejahren ist dadurch mit einem Anstieg des Schuldenstands zu rechnen, so der Bürgermeister. Der Aufwand an Investitionen (inklusive Breitbandausbau) beläuft sich im Jahr 2019 auf insgesamt 17,7 Millionen Euro. Um diese Summe stemmen zu können, wird ein Kredit in Höhe von sechs Millionen Euro notwendig. Das Geld wird auch anderen Maßnahmen wie Feuerwehr, Kindergarten und dem Hallenbad Juramar zugutekommen. Man müsse aber wachsam bleiben. Aktuell befinde man sich in einer wirtschaftlich guten Zeit – das werde nicht ewig anhalten. „Wir wollen ja später mal in keine ernsthaft finanziellen Nöte geraten“, sagt Frühbeißer. Dazu ergänzte Roland Lang (BU): „Der Rekordhaushalt von 32,3 Millionen ist erst mal erschreckend, aber ich muss sagen, dass wir diese Investitionen gut schultern können. Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt Geld im Überfluss haben.“ Vor allem die gute Konjunktur spiele eine große Rolle. Zudem sei man bei so großen Projekten nie vor Überraschungen gefeit. Lang weiter: „Wir stehen ja gerade erst am Anfang des Projekts Breitbandausbau. Die gesamten Kosten sind noch gar nicht abzusehen.“

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