Benefizveranstaltung im Bayreuther Zentrum

Eigentlich sollte jetzt gerade die Zeit sein, in der Kulturveranstaltungen von den gelockerten Maßnahmen profitieren und langsam aber sicher wieder anlaufen können. Theoretisch spricht da auch nichts dagegen, allerdings überschattet seit über zwei Wochen ein ganz anderes Thema das Tagesgeschehen: Der Krieg gegen die Ukraine, der in Deutschland zahlreiche Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine sowie zunehmend Unterstützung für Geflüchtete hervorgerufen hat.

„Dieses Bedürfnis, etwas zu tun“ hatte auch der Verein Internationales Jugendkulturzentrum Bayreuth. Gert-Dieter Meier, Vorsitzender des Vereins sagt: „Das Leid der Menschen wird einem direkt vorgeführt.“ In der Satzung des Vereins ist explizit als wichtigstes Ziel „die Förderung und Durchführung kultureller Jugendarbeit im Geiste der Toleranz, der Weltoffenheit und der Heimatverbundenheit“ festgelegt.

Nicht auf die Tränendrüsen drücken

Nah liegt daher die Idee, vor dem Hintergrund dieses Ziels und der aktuellen Lage eine kulturelle Veranstaltung ins Leben zu rufen, die nicht nur den momentan leidenden Menschen hilft, sondern Betroffene, Helfer und die ganze Stadt auch direkt mit einbezieht. Stattfinden soll sie am Freitag, 18. März, um 19 Uhr im Zentrum unter dem Motto „Bayreuth hilft“. Meier sagt, man wolle nicht nur auf die Tränendrüse drücken, sondern mit dem, was man gut könne, nämlich Kultur, einen Teil dazu beitragen, dass Menschen geholfen wird.

Als unterhaltsame Teile des Abends sind Auftritte verschiedenster Künstlerinnen und Künstler geplant. Eine fünfköpfige Gruppe der Studiobühne Bayreuth beispielsweise wird in ihrer Lesung „Lesen gegen das Fehlen von Worten“ verschiedene Gedichte ukrainischer und russischer Autoren vorlesen. Von ihnen wird es außerdem eine Theaterszene von Karl Valentin gegen den Krieg zu sehen geben.

In der Region gern gesehener Gast bei Veranstaltungen ist das Goldkehlchen-Quartett, eine Gesangsgruppe aus Lwiw (Lemberg) in der Ukraine, von denen nun drei wegen des Kriegs geflüchtet und in Warmensteinach untergebracht sind. Mit ihrer Tracht und ihren Banduras werden sie nun im Zentrum auftreten.

Mit Maestro Confusione ist dazu noch einen Poetryslammer im Programm und auch der vom Duo „Bolle und Schatz“ bekannte Covermusiker und Gitarrist Wolfgang Bodenschatz wird am Freitagabend auftreten.

Informationen aus erster Hand

Daneben soll es aber auch ein Abend werden, an dem Informationen aus erster Hand geliefert werden. Vor allem der derzeitige Stand der Hilfe für die Ukraine in der Stadt Bayreuth wird thematisiert. Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger wird genauso zu Wort kommen wie ein Vertreter der regionalen Wirtschaft und Nicolai Teufel von der Universität Bayreuth, der in den vergangenen Wochen die Hilfsaktion der Universität geleitet und koordiniert hatte.

Darüber hinaus werden durch den Integrationsbeirat der Stadt Bayreuth auch einige Ukrainerinnen und Ukrainer eingeladen, auf der Bühne zu sprechen und über die aktuelle Lage zu berichten. Sogar der ukrainische Generalkonsul soll dabei sein.

Im Anschluss an den offiziellen Teil bleibt dann noch genügend Zeit, sich im Foyer des Zentrums auszutauschen und ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei, allerdings wird um Spenden gebeten.

Außerdem wird die Veranstaltung von zahlreichen Vertretern der Gastronomie unterstützt. Damit ist nicht nur für Unterhaltung und authentische Information, sondern auch für das Kulinarische gesorgt. Verkauft werden Speisen und Getränke des Engins Ponte, der Metzgerei Parzen, des Restaurants Zur Sudpfanne und vieler mehr. Der Reinerlös aller Einnahmen soll, damit er auch wirklich seinen Weg dahin findet, wo er gebraucht wird, an die gemeinsame Bayreuther Ukrainehilfe fließen.

330 Gäste können ins Zentrum kommen

Wer nicht kommen kann, aber trotzdem spenden will, kann dies aber auch schon jetzt oder später tun, und zwar an folgende IBAN: DE70 7735 0110 0021 0270 57, Empfänger: Rotary Hilfswerk Bayreuth e.V., Verwendungszweck: Ukrainehilfe UBT. Los geht es am Freitag um 19 Uhr im Europasaal des Zentrums, Einlass ist bereits ab 18 Uhr. Platz ist für etwa 330 Gäste, es gilt die 2G-Regel.