Es beginnt schleichend. Am Anfang verlegt der Rentner öfter mal seine Brille, den Schlüsselbund, den Geldbeutel. Da er schon immer ein wenig schusselig war, denken sich seine Frau und die Kinder nichts dabei. Im Gegenteil, sie machen sich ab und an lustig, wenn Vati wieder mal nach einem Gegenstand sucht. Als er dann bei der Fahrt vom Supermarkt in der Nachbarstadt nach Hause die Orientierung verliert und die richtige Abfahrt verpasst, wird die Frau stutzig. Monate später ist die Diagnose gesichert: Der Rentner, einst in guter Position im öffentlichen Dienst beschäftigt, hat Demenz. Der Fall aus dem Landkreis Wunsiedel gleicht vielen weiteren. „Ja, in Zukunft wird jeder vierte Bürger in seinem Umfeld jemanden kennen, der betroffen ist. Oder aber selbst erkranken.“ Dies sagt Michaela Haberkorn. Die Mitarbeiterin des Landratsamtes ist seit wenigen Tagen „Demenzbeauftragte“ im Landkreis Wunsiedel.