Doch aus der Liebelei wurde keine Ehe. 1973 heiratete Camilla den Offizier Andrew Parker Bowles, bekam mit ihm zwei Kinder, Tom und Laura. 1981 machte Prinz Charles die erst 20-jährige Diana Spencer zu seiner Frau. Irgendwann Mitte der 1980er Jahre nahmen Charles und Camilla ihre Beziehung wieder auf. Im innersten Zirkel des Prince of Wales wussten darüber alle Bescheid, aber die Öffentlichkeit war entsetzt, als sie davon erfuhr – durch die 1993 veröffentlichten Transkripte eines 1989 illegal abgehörten Telefonats der beiden, in dem der Prinz den Wunsch äußerte, sich in Camillas Tampon zu verwandeln. 1992 trennten sich Charles und Diana (die Scheidung kam erst vier Jahre später), 1995 ließ sich Camilla von Andrew Parker Bowles scheiden. Im selben Jahr war es Prinzessin Diana, die in ihrem berüchtigten BBC-Interview die Affäre ihres fast schon Ex-Mannes offiziell bestätigte: „Well, there were three of us in this marriage – so it was a little bit crowded.“ („Nun, wir waren zu dritt in dieser Ehe – deshalb war es ein bisschen überfüllt.“)
Charles bestand auf seiner Beziehung
Nachdem Diana 1997 bei einem tragischen Verkehrsunfall in Paris ums Leben gekommen war, war es für Charles und Camilla lange Zeit undenkbar, ihre Beziehung offiziell zu machen. Erst im Jahr 1999 kamen die beiden ganz offensiv zusammen zu einer Geburtstagsparty im Hotel Ritz und ließen sich fotografieren – Charles’ Zeichen an seine Mutter und die Strippenzieher im Palast: Camilla ist die Frau an meiner Seite und nicht verhandelbar. Als sich die beiden schließlich 2005 mit einer bescheidenen Zeremonie auf Schloss Windsor das Ja-Wort gaben, hatte sich nicht nur die Queen mit dem Arrangement versöhnt, sondern auch die meisten im Volk.
In den Jahren vor der Hochzeit jedoch war Camilla für die gnadenlose britische Regenbogenpresse ein Lieblingsopfer: „The Rottweiler“ war die häufigste Schmähung für die Partnerin des Thronfolgers, aber auch „Pferd“ oder „royale Schlaftablette“ musste Camilla schon über sich lesen.
„Es war nicht einfach“
In einem Interview mit der britischen „Vogue“ bekannte die Herzogin von Cornwall kürzlich, wie schwer die Zeit war, als sie und ihre Beziehung mit Charles dem Boulevard praktisch täglich einen Artikel wert waren:„Es war nicht einfach. Ich wurde so lange Zeit auf Schritt und Tritt beobachtet, dass man einen Weg finden musste, damit zu leben.“
Es ist vor allem der Vergleich zu einer beinahe zur Heiligen überhöhten Prinzessin Diana, gegen den Camilla ankämpfen muss. Lange gab es Diskussionen, ob die Herzogin von Cornwall „Queen Consort“ sein dürfe, wenn Charles König wird – oder ob das ein „Verrat“ wäre an Diana, „Königin der Herzen“. Queen Elizabeth II. machte dieser Debatte Anfang dieses Jahres ein Ende, als sie verfügte, nach ihrem Tod solle Camilla den Ehrentitel „Queen“ führen.
Beliebter als Meghan und Harry
Längst ist Camilla ein unverzichtbares Mitglied der „Firma“ geworden, wie die Windsors das Unternehmen Königshaus nennen. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergab, dass 40 Prozent der Briten Camilla inzwischen mögen. In der Beliebtheitsskala der Windsors rangiert sie auf den mittleren Plätzen, hinter ihrem Mann, William und Kate – aber immerhin vor Harry und Meghan.