Ins Ankerzentrum
Die Frauen und Männer des Unterstützerkreises vermuten, dies sei deshalb der Fall, weil die ZAB die Familie ins Ankerzentrum nach Bamberg umsiedeln will. „Wir sind hellhörig geworden, da uns bei der Frage nach einem Krankenschein mitgeteilt worden ist, dass jetzt Bamberg dafür zuständig ist“, erläutert Krug.
Auf die Situation der Kinder will der Helferkreis morgen vor der Schule aufmerksam machen. Erwin Krug erklärt die Gründe dafür in einer Mitteilung so: „Nach Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention haben alle Mädchen und Jungen ein Recht auf Bildung. Die Zentrale Ausländerbehörde in Bayreuth sieht dies offensichtlich anders. Den Mädchen und dem Jungen der syrischen Flüchtlingsfamilie, die nach Lettland abgeschoben werden soll, ist es von der Regierung von Oberfranken untersagt, den Unterricht der Dr.-Franz-Bogner-Schule in Selb zu besuchen. Dabei haben sich fast alle Staaten der Welt, darunter auch Deutschland, verpflichtet, jedem Kind den kostenlosen und verpflichtenden Besuch einer Grundschule zu ermöglichen.“
Erwin Krug und die weiteren Helferinnen und Helfer hoffen, dass sie mit ihrem Protest Erfolg haben. Doch Adnan, Marwa und Shahd bleibt im Moment nur übrig, mit ihren Plakaten zu zeigen, dass sie die Schule vermissen und den Unterricht besuchen möchten. Dass sie auch ihre Eltern sehr vermissen, steht nicht auf den Plakaten.
Unterschriften
Mit einer Unterschriftenliste will die Flüchtlingshilfe „Haus am Park“ in Selb ihren Protest gegen die Abschiebung der syrischen Familie untermauern. Die Liste liegt noch bis 15. September im Foyer des Rathauses Selb aus. Außerdem ist es möglich, bei den Tagesmüttern „Minihelden“ in der Wittelsbacher Straße 18 zu unterschreiben. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich in die Liste eintragen, treten dann mit ihrer Unterschrift für einen dauerhaften Verbleib der Familie in Deutschland ein und wenden sich gegen die Abschiebung.