Ein anderer Mann hatte in der Zwischenzeit bereits die Polizei verständigt. Dann kam die Polizei, der Krankenwagen. „Der ist stabil", sagte Brosch zu den Einsatzkräften. „Kann ich jetzt gehen?" Der junge Mann wurde ins Klinikum gebracht. „Das war ja ein erlebnisreicher Abend", sagt seine Frau später auf der Heimfahrt. Die Hände konnte sich Brosch erst zu Hause waschen.
Alexander Kollroß, Pressesprecher der Polizeiinspektion Bayreuth, ist begeistert vom beherzten Handeln des Mannes: „Das war eine Eins mit Sternchen." Es kommt laut Kollroß zu selten vor, dass Menschen in einer solchen Situation so eingreifen. Die Lage des 20-Jährigen war lebensgefährlich. „Wenn der auf dem Rücken liegt und Erbrochenes im Mund hat, kann er ersticken", sagt Kollroß. Es wäre „ein Traum", wenn mehr Menschen so handeln würden wie der 65-Jährige in diesem Moment.
Heinrich Brosch steckt das Erlebte am nächsten Tag noch in den Knochen. „Gott sei Dank sind wir dazu gekommen, sonst...", Brosch spricht nicht weiter. Auf der anderen Straßenseite seien Menschen vorbeigegangen, erinnert sich seine Frau, geholfen hat niemand. „Viele haben da Berührungsängste", sagt ihr Mann. „Angst, sie könnten etwas verkehrt machen." Er macht eine Pause und schaut auf seine Hände. „Aber da kann man nix verkehrt machen. Wenn man hilft, hilft man."