Wie kann man sich vor dem Hefepilz schützen?
Für die breite Bevölkerung besteht indes kein Grund zur Beunruhigung. „Für einen gesunden Menschen ist Candida auris keine Bedrohung“, beruhigt Oliver Kurzai. Man muss daher auch keine besonderen Schutzmaßnahmen beachten – außer Hygieneregeln, die ohnehin gelten. Dazu gehört unter anderem das regelmäßige, gründliche Händewaschen.
Wann vermehren sich Pilzerreger wie C. Auris?
Eine gewisse Menge an Pilzen am Körper ist ganz normal. Unser Immunsystem sorgt dabei dafür, dass sie sich nicht im Übermaß vermehren. Unter bestimmten Bedingungen können sich Pilze jedoch ausbreiten. Am wohlsten fühlen sich alle Arten von Fadenpilzen (Dermatophyten) und Hefepilzen (Candida) bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad sowie in einem feuchten Mikroklima. Vermehren sich Pilze im Übermaß, kann es zu den unterschiedlichsten Erkrankungen kommen. Meist sind bei Pilzinfektionen (Mykosen) Haut und Schleimhaut betroffen, etwa im Mund oder im Intimbereich.
Welche Symptome löst Candida auris aus?
Dringen die Erreger tief in den Körper ein, können sie gefährlich werden. Auch Candida auris kann viele Arten von Infektionen verursachen – mit ganz unterschiedlichen Symptomen. So kann der Hefepilz Ohren, Augen, Harnwege, das zentrale Nervensystem, die inneren Organe und auch die Knochen befallen.
Symptome von Candida auris
Zu den klassischen Symptomen von C. Auris zählen:
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Fieber
- Schüttelfrost
- Niedriger Blutdruck
- Alle in Deutschland isolierten Candida-auris-Stämme sollten an das NRZMyk eingesandt werden.
- Patienten mit C. auris sollten in einem Einzelzimmer untergebracht werden, um eine Ausbreitung des Erregers zu vermeiden.
- Engste Kontaktpatienten sollten auf Candida auris (Axilla und Leiste beidseits) gescreent werden.
- Eine Resistenztestung und Therapieberatung ist über das NRZMyk möglich.
Wie viele Fälle von Candida auris gibt es in Deutschland?
Nachgewiesen ist Candida auris laut WHO inzwischen in mehr als 50 Ländern. Während die Fallzahlen vielerorts – und dabei vor allem in den USA – in die Tausende gehen, ist die Lage in Deutschland laut einer im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlichten Studie noch überschaubar.
Im vergangenen Jahr wurden laut dem Nationalen Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) bundesweit 77 Fälle nachgewiesen. Damit ist die Zahl im Vergleich zu den Vorjahren um das Sechsfache gestiegen. Ein weiterer Anstieg sei wahrscheinlich, so die Forscher. Eine generelle Meldepflicht für jeden Labornachweis könnte eine Ausbreitung des Pilzes bremsen.