Hauptsache "rund und bunt"

Von Jana Backes und Melanie Fuchs

Am Freitag war für zwei Klassen der Graserschule ein aufregender Tag: Der Kinderspielplatz in der Nähe des Stadtbades wurde neu eingeweiht. Für viel Geld waren neue Spielgeräte gekauft worden, um den Spielplatz moderner und aufregender zu machen.

 
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Die Schüler und Schülerinnen der dritten und vierten Klasse hatten im Kunstunterricht den Zaun rund um den Spielplatz gestalten dürfen. Der Zaun ist jetzt kunterbunt. Denn ungefähr 40 Kunstwerke verzieren ihn. Trotz Regens waren einige Kinder gekommen, um bei der Einweihung dabei zu sein. Sie wurden von der Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe begrüßt, die die vielen bunten Bilder bewunderte.

Kreise wie bei Kandinsky

Alle Bilder haben eines gemeinsam: Es sind nur Kreise darauf zu sehen. Vierecke, Dreiecke und jede andere eckige Form waren beim Malen tabu. Denn „rund und bunt“ war das Thema. Ansonsten war der Fantasie der Kinder keine Grenzen gesetzt. Deren Lehrerinnen zeigten ihnen nur ein einziges Bild von einem berühmten Maler. Der hieß Wassily Kandinsky und lebte von 1866 bis 1944. Auf seinen Kunstwerken sind Formen aller Art zu sehen. Das gezeigte Bild besteht aus ganz vielen verschiedenen bunten Kreisen. Das sollte den Kindern Ideen geben, sie aber nicht zu sehr beeinflussen oder einschränken.

Die Schüler durften frei drauflos malen. Ihre Bilder sollten schön bunt werden. Das ist ihnen auf jeden Fall gelungen. Der Zaun ist farbenfroh.

Kunstprojekt der dritten und vierten Klasse

Insgesamt 19 Schüler der dritten Klasse und 17 Schüler der vierten Klasse machten bei dem Projekt mit. Jeder durfte ein Bild malen. Zwei Kinder aus jeder Klasse wurden ausgewählt und durften sogar zwei Bilder malen. „Auf mein zweites Bild habe ich dann auch etwas geschrieben“, erzählt eine Schülerin, die zwei Bilder malen durfte. „Das 3 G in der Mitte ist die Abkürzung für die 3. Klasse in der Graserschule.“

„Jetzt sind wir in der Stadt künstlerisch gut vertreten“, sagt eine der beiden Lehrerinnen. Da hat sie recht. Jeder, der an dem Spielplatz vorbeikommt, kann die Bilder bewundern. Und ein Hingucker sind die Werke der kleinen Künstler ohne Frage.

Drei Wochen lang haben die Kinder mit Acrylfarben gemalt. In mehreren Etappen sind ihre Bilder entstanden. „Wir haben zwei- oder dreimal an einem Bild gemalt, bis es dann fertig war. Erst wenn eine Farbe getrocknet war, konnten wir weitermalen. Und erst ganz zum Schluss durften wir mit dem Goldstift verzieren“, erzählt eine der kleinen Künstlerinnen. „Auf den mussten wir dann oft auch noch warten. Denn entweder wurden alle Stifte von jemand anders benutzt oder sie gingen nicht mehr, weil sie leer waren.“

Zwei kleine Künstlerinnen erklären ihre Werke

Vivien ist neun Jahre alt und geht in die dritte Klasse der Graserschule. Sie hat ein Bild gemalt und zeigt es uns. Dann erzählt sie: „Ich habe eine Sonne in die Mitte gemalt, weil das Bild damit viel schöner wird. Die Sonne hat ein Gesicht und lacht. Und sie passt zu den goldenen Spiralen an den Rändern. Für drei Kreise habe ich meine Lieblingsfarben genommen: gelb, grün und rosa. Ich habe auch extra helle Farben genommen. Die passen nämlich besser zu der Sonne. Und in den äußeren weißen Kreis habe ich kleine goldene Kreise gemalt. Die machen das Bild noch schöner.“ Dann erzählt sie, dass eine ihrer Freundinnen auch ein Bild gemalt hat. „Sie geht jetzt nicht mehr in meine Klasse. Sie ist umgezogen und hat die Schule gewechselt. Deshalb ist es schön, dass ihr Bild trotzdem hier hängt.“

Esra ist auch neun Jahre alt und geht zusammen mit Vivien in eine Klasse. Auch ihr Kreisbild verziert den Zaun, Sie erzählt, wie sie es geschafft hat, ein so tolles Bild zu malen: „Ich habe meine Lieblingsfarben genommen: gelb, blau, grün und rosa. Die Kreise habe ich mit dem Goldstift verziert mit kleinen Sternen, Herzen und Wellenlinien. Eigentlich habe ich einfach nur drauflos gemalt.“

Die Kinder haben einen kleinen Tipp für alle, die auch ein Kunstwerk malen wollen: Einfach malen und nicht zu viel denken. Dann klappt der Rest von ganz allein.

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