Haspo hofft auf Außenseiterchance

Nach seiner Schulterverletzung wieder im Training: Haspo-Spielmacher Robin Rahn (links). Für einen Einsatz in Günzburg kommt er allerdings ebenso nicht in Frage wie Rückraumlinks Tim Herrmannsdörfer. Foto: Peter Kolb Foto: red

Seit nunmehr vier Spielen wartet Haspo Bayreuth (6.) in der Herren-Bayernliga auf einen Sieg. Bedenkt man die sehr angespannte Personalsituation, dürfte diese Negativserie auch am Samstag um 19.30 Uhr beim Tabellenzweiten VfL Günzburg kaum ein Ende finden, zumal sich die Gastgeber aus der schwäbischen Kreisstadt in den bislang sieben Rückrundenspielen erst ein einziges Mal geschlagen geben mussten.

 
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Mit dieser doch sehr beeindruckenden Serie mauserte sich der letztjährige Abstiegskandidat zum mittlerweile ersten ernsthaften Verfolger des Tabellenführers TV Erlangen-Bruck. Unterstrichen wurden die Günzburger Ambitionen erst am vergangenen Wochenende, als man beim Spitzenreiter mit sage und schreibe 37:25 (18:10) triumphierte und den Erlangern dabei von der ersten Minute an nicht den Hauch einer Chance ließ. Doch auch die vorherigen Heimsiege gegen die Spitzenmannschaften aus Haunstetten (30:29) und Waldbüttelbrunn (32:26) dürfen keinesfalls als Selbstläufer angesehen werden, bedenkt man, dass der VfL als letztjähriger Drittletzter nur nicht wieder in die Landesliga musste, weil keine bayerische Mannschaft aus der 3. Liga abgestiegen ist.

Diese deutliche Leistungssteigerung musste auch die Mannschaft der beiden Trainer Marc Brückner und Michael Werner im Hinspiel schon anerkennen, als man sich noch als ernst zu nehmender Meisterschaftsmitfavorit nur zu einem 25:24-Heimsieg zitterte. „Man merkt Günzburg vor allem an, dass sie sich sehr viel Selbstvertrauen erarbeitet haben“, erkennt auch Michael Werner die Formverbesserung des kommenden Gegners. „Daher gilt es umso mehr, den VfL nicht sofort ins Spiel kommen zu lassen und sie zum Nachdenken zu bringen.“

Vorsichtige Trainingseinheiten

Für diese doch recht ambitionierte Aufgabe würde sich der Haspo-Trainer sicherlich die Rückkehr des einen oder anderen Leistungsträgers wünschen. Immerhin probierten sich Rückraumlinks Tim Herrmannsdörfer und Spielmacher Robin Rahn nach ihren Schulterverletzungen in ersten vorsichtigen Trainingseinheiten. „Bei Tim und Robin könnte es immerhin für einige Minuten reichen, aber wir wollen da sicherlich kein Risiko eingehen und trauen unserer verbliebenen Mannschaft die Überraschung in Günzburg ohnehin zu.“

Günzburg mit bestem Angriff der Liga

Nach den kampfstarken, aber recht punktarmen Auftritten in Friedberg (29:29) und zuletzt zuhause gegen Waldbüttelbrunn (24:26) wäre diese dann auch ein gerechter Lohn. Allerdings muss dafür wohl schon sehr viel stimmen. Mit 573 Treffern stellt Günzburg aktuell nämlich den besten Angriff der Bayernliga hinter Spitzenreiter Erlangen-Bruck (639). Dabei strahlt der VfL von allen Positionen auch eine geschlossene Torgefahr aus. Daher findet sich der Toptorschütze Nicolai Jensen (94 Tore) auch erst auf dem 15. Rang der Torschützenliste. Dahinter tummeln sich mit Rückraumlinks Manuel Scholz (87), Linksaußen Stefan Knittl und Rückraumrechts Pascal Buck (je 75) aber gleich drei weitere Torjäger unter den Top 30. Linkshänder Buck wird mit einem Knorpelschaden im Knie aber wohl bis zum Saisonende ausfallen. „Wir wissen, dass wir in Günzburg wieder eine kämpferische Topleistung benötigen, um die Punkte mit nach Bayreuth bringen zu können“, weiß Michael Werner, der aber auch zu bedenken gibt: „Würden wir daran aber nicht zu 100 Prozent glauben, könnten wir uns diese lange Fahrt auch gleich sparen.“

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