Im Juni 2020 hatte sie einen Artikel kritisiert, in dem Frauen als „Menschen, die menstruieren“ bezeichnet wurden. Das englische Wort „women“ für Frauen war in dem Artikel vermieden worden. „Ich bin sicher, dass es früher ein Wort für diese Menschen gab. Kann jemand helfen?“, schrieb Rowling spöttisch.
Daraufhin distanzierten sich auch Schauspieler aus den „Harry Potter“-Verfilmungen von ihr. Zauberlehrling-Darsteller Radcliffe (34) entschuldigte sich für den Schmerz, den die Autorin den Betroffenen zugefügt habe und betonte: „Transgender-Frauen sind Frauen.“ Die 33-jährige Watson schrieb damals: „Transsexuelle Menschen sind die, für die sie sich ausgeben, und haben es verdient, ihr Leben zu leben, ohne ständig infrage gestellt zu werden oder gesagt zu bekommen, dass sie nicht die sind, für die sie sich ausgeben.“
Verschärftes Gesetz gegen Hasskriminalität
Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.
Die Debatte um Transmenschen wird in Großbritannien noch genauer beobachtet, seitdem am 1. April in Schottland, wo Rowling lebt, ein verschärftes Gesetz gegen Hasskriminalität in Kraft ist. Damit werden neben rassistisch motivierten Taten und Aufrufen zum Hass auch solche aufgrund von Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder Trans-Identität unter Strafe gestellt. Rowling setzte am 1. April mehrere provozierende Posts ab und fügte hinzu: „Sollte das, was ich hier geschrieben habe, im Sinne des neuen Gesetzes als Vergehen gelten, freue ich mich darauf, festgenommen zu werden (...).“ Die Polizei betonte, ihre Posts stellten keine Straftaten unter dem neuen Gesetz dar.
In der ersten Woche registrierte die schottische Polizei mehr als 7100 Online-Beschwerden, von denen 240 als Hassverbrechen eingestuft wurden.