Hans Dötsch (SPD) gegen Simone Kirschner (CSU) – Kritik an Führungsstil Altbürgermeister rechnet ab

Von Heike Hampl
18 Jahre lang hat er die Gemeinde geführt. Der Gemeinderat hat ihm den Titel des Altbürgermeisters verliehen. Jetzt kritisiert Hans Dötsch (SPD) seine Nachfolgerin Simone Kirschner (CSU). Foto: Wittek Foto: red

Es kracht in Heinersreuth: Altbürgermeister Hans Dötsch (SPD) kritisiert seine Nachfolgerin scharf. In einem Interview verurteilt er den Führungsstil von Simone Kirschner (CSU)und fordert sie auf, endlich klare Ziele zu formulieren. Sonst, so Dötsch, werde sich die Stimmung im Gemeinderat nicht verbessern.

 
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Hans Dötsch rechnet mit seiner Nachfolgerin ab: Simone Kirschner (CSU) pflege einen schlechten Führungsstil im Rathaus. Ein Mitarbeiter hätte ihm gegenüber geäußert, das Arbeitsklima sei nicht auszuhalten.

Auch in Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen greife die Bürgermeisterin nicht durch. Ihre Vorbereitung sei teilweise „unter aller Sau“. Das reize das Klima im Gemeinderat. „Der Fisch stinkt immer vom Kopf – sie muss bei sich anfangen“, sagt Dötsch.

Weder Inhalte noch Ziele

Nicht nur Kirschners Führungsstil stört den Altbürgermeister. Ihr mangele es an Inhalten und Zielen. Sie spreche in „leeren Worthülsen“ und habe keine konkreten Vorschläge. Das Ziel der Bürgermeisterin, mehr mit anderen Kommunen zusammenzuarbeiten, sei überflüssig. Das praktiziere die Gemeinde bereits seit Jahren. „Es regt mich auf, dass so getan wird, als würde man bei Null beginnen“, sagt Dötsch.

Vergiftete Stimmung

Das Klima im Heinersreuther Gemeinderat ist vergiftet. Das könnte die bevorstehenden Beratungen zum Haushalt erschweren. Auf die Gemeinde kommen teure Investitionen zu. Die Bundesstraße 85 wird in diesem Jahr saniert. Das bezahlt der Bund, aber die Gemeinde muss die unter der Straße liegenden Wasserleitungen austauschen. Außerdem soll die Straße nach Unterkonnersreuth erneuert werden. Eigentlich müsste auch die Turnhalle saniert werden – ob all diese Investitionen eine Mehrheit im Gemeinderat finden, ist fraglich. Vor allem deswegen, weil die SPD Schuldenabbauen will. Wenn auch nur symbolisch. Andere Projekte liegen auf Eis. Etwa der Hochwasserschutz bei der Tankstelle. Hier kommt Kirschner nicht mit den Verhandlungen voran.

Der große Ortsteil Altenplos feiert in diesem Jahr 750-jähriges Bestehen. Am 31. Januar eröffnet die Bürgermeisterin das Jubiläumsjahr in der Mehrzweckhalle mit einem Fest. Dann wird sich zeigen, ob die Mitglieder des Gemeinderates nach außen Einigkeit demonstrieren – oder ob der Graben zwischen den Fraktionen selbst dafür zu tief geworden ist.

Einen Kommentar dazu lesen Sie hier.