Handwerker, Geschäftsleute und Dienstleister präsentieren sich bei Volksfeststimmung Regionalschau in Hollfeld: Mischung aus Bierzelt und Messe

Von Moritz Kircher

Jedes Mal präsentiert sich die Regionalschau in einem anderen Gastgeberort. Bei der siebten Auflage der Messe war am Samstag und Sonntag zum zweiten Mal Hollfeld an der Reihe. Bürgermeister Karin Barwisch zeigte sich beeindruckt, wie professionell die Veranstaltung mittlerweile geworden ist. Höhepunkt am Sonntag war eine Modenschau, die für Handwerker ebenso interessant war, wie für Frauen, die zupackende Männer mögen.

 
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Peter, Chris und Jo haben keine Scheu, Bein zu zeigen. Die Jacke lässig über die Schulter geworfen, stolzieren sie abwechselnd vor dem Publikum auf und ab. Bühnenerfahrung hat das Trio. Denn normalerweise treten sie in Diensten der Hollfelder Faschingsgesellschaft als Männerballett auf. Chris präsentiert gerade den „Waldmann S3-Stiefel“. „Schnittschutzklasse eins“, klärt der Moderator auf. Beim Publikum der siebten Regionalschau, heuer auf dem Hollfelder Schützenplatz, stößt diese Art der Präsentation von Arbeitskleidung auf eine wohlwollende Mischung aus fachlichem Interesse und Amüsement.

Unter den Messeständen findet sich auch eine Hypnotiseurin

Schreinermeister Benjamin Wagner hat keine Zeit, sich diese Einlage am frühen Sonntagnachmittag anzuschauen. Am Stand von Möbel Hertel genau am anderen Ende des großen Festzeltes ist ordentlich was los. Die Oberfräse, die er mitgebracht hat, dröhnt laut. Er fertigt gerade aus Holz kleine Mitbringsel für die vielen Messebesucher. „Die meisten kennen unser Möbelhaus“, sagt Wagner über das Unternehmen aus Gesees. „Wir zeigen hier mal unsere Schreinerei.“ Gerade hat er mit einer Frau gesprochen, die sich nach der Sonderanfertigung einer Eckbank erkundigt hat. Ein anderer hat nach einem Umbau für seinen Esstisch gefragt. Hier geht es nicht um Möbel von der Stange.

Zwischen 56 Handwerkern, Dienstleistern und Händlern auf der Messe bietet Susanne Beer eine weniger handfeste Leistung. Die Geseeserin hypnotisiert Menschen. Nicht auf der Messe, da berät sie. Über das, was sie in ihrer Hypnose Insel macht. Raucherentwöhnung zum Beispiel. „Sie müssen sich das vorstellen wie kurz vor dem Einschlafen“, sagt sie. In diesem Zustand baut sie die Verbindung zu ihrer Kundschaft auf. „Jeder weiß unterbewusst, dass Rauchen schadet. Das hole ich in der Hypnose nach oben und verankere es im Bewusstsein“, erklärt die gelernte Krankenschwester. Im Schnitt drei Sitzungen, dann hören neun von zehn Menschen auf zu rauchen. Das sind zumindest die Rückmeldungen kurz nach Behandlung.

Photovoltaik auf dem Hausdach lohnt sich, wenn man sie richtig einsetzt

Klaus Behrschmidt kümmert sich mit seinem Unternehmen Behrschmidt Automation in Neudrossenfeld um Energie im Wohnhaus, vorwiegend geht es um Photovoltaikanlagen. Er hätte an diesem Wochenende die Chance gehabt, bei zwei Messen aufzubauen, hat aber nur einen Stand. „Ich habe mich ganz bewusst für Hollfeld entschieden“, sagt er. Die Atmosphäre, die „Mischung aus Messe und Bierzelt“ – das ist es, was ihm besonders gefällt.

Und auch wenn der Staat immer wieder an den Fördersätzen herumdoktert, ist Behrschmidt überzeugt, dass Photovoltaik auf dem Hausdach sich lohnt. Er rät dazu, überschüssigen Strom nicht einzuspeisen, sondern mit Hilfe einer Wärmepumpe daraus warmes Brauchwasser zu erzeugen. „Dieser sehr günstige Energiespeicher ist bei den meisten Menschen im Kopf noch nicht angekommen“, sagt er.

Messebeschicker sind zufrieden mit dem Geschäft

Hollfeld war Gastgeber bei der ersten Leistungsschau und ist es in diesem Jahr zum zweiten Mal. Zur Begrüßung am Samstag war Heimatminister Markus Söder da. Die Hollfelder Bürgermeistern Karin Barwisch hat sich tags darauf wieder unter die Besucher gemischt. „Ich bin beeindruckt, wie professionell sich die Aussteller hier mittlerweile zeigen“, so ihr Fazit.

Peter Chris und Jo haben sich „für drei Seidla Bier und ein Paar Bratwürste bereit erklärt, hier aufzulaufen“, sagt der Moderator während der Handwerker-Modenschau. Einen Stand bei der Messe aufzubauen kostet freilich etwas mehr. Doch alle Plätze waren schon vor Monaten ausgebucht, sagt Claudia Rabe vom Verein für Regionalentwicklung „Rund um die Neubürg“, der zusammen mit der Stadt Hollfeld Gastgeber war. Und von den Beschickern kommt durchweg die Rückmeldung: Es hat sich einmal mehr gelohnt, sich hier zu zeigen.

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