Gaugisch reagierte mit einer Auszeit und forderte „Angriffe voll durch die Lücke“. Doch die hitzige Ansprache des 49-Jährigen verpuffte. Das DHB-Team verlor gegen aggressive Schwedinnen so gut wie jedes Eins-gegen-Eins-Duell und im Angriffsspiel herrschte viel zu wenig Bewegung. Der kleine deutsche Fanblock sah einen Klassenunterschied.
Schweden wirkte optimal vorbereitet
Die deutsche Sieben wollte den ersten Treffer nun erzwingen und agierte bei den Abschlüssen viel zu hastig. Bis zur Erlösung durch Co-Kapitänin Emily Bölk dauerte es 14 Minuten (1:7). Ein Ruck ging danach aber nicht durch die Mannschaft. Schweden wirkte optimal vorbereitet und hatte auch auf eine deutsche Systemumstellung zu zwei Kreisläuferinnen die perfekte Antwort.
Nach der Pause agierten zwar auch die Schwedinnen fehlerhaft, doch die kompakte Abwehr und die überragende Keeperin Johanna Bundsen machten die Patzer im Offensivspiel wett. Dass es nach 45 Minuten immer noch keine Zwei-Minuten-Strafe gab, sprach auch für fehlende Härte im deutschen Spiel.
Als das Gaugisch-Team sich gerade Tor um Tor herankämpfte (13:19), drehten die Co-Gastgeberinnen wieder auf. Deutschland war in der zweiten Halbzeit ein ebenbürtiger Gegner, die Hypothek aus der Anfangsphase war aber zu groß. Bei der EM in einem Jahr muss die DHB-Auswahl nun den nächsten Anlauf auf eine Medaille nehmen.