Gislasons Vertrag läuft bis zum 28. Februar 2027, Gaugischs Arbeitspapier ist bis zum 30. Juni 2026 datiert. Die Entscheidung des Präsidiums fiel nach DHB-Angaben einstimmig.
Gislason: Team besitzt enormes Potenzial
Gislason hatte im Frühjahr 2020 das Bundestrainer-Amt beim DHB übernommen. Nie schnitt der Isländer mit der deutschen Auswahl besser ab als mit dem vierten Platz bei der Heim-EM in diesem Jahr. Auch wenn die erhoffte Medaille ausblieb und die reinen EM-Ergebnisse eher enttäuschten, unterstrich die junge Mannschaft mit starken Phasen wie gegen Top-Nation Dänemark, welches Talent in ihr schlummert. "Das Team besitzt ein enormes Potenzial, um in den nächsten Turnieren extreme Fortschritte zu machen", befand Gislason.
Der Isländer soll dieses Potenzial mit all seiner Erfahrung bis spätestens zur Heim-WM 2027 aus dem Team herauskitzeln. "Alfred ist der Fels in der Brandung, ein erfahrener Trainer, der den Druck von den jungen Spielern wegnehmen kann", hatte HBL-Präsident und DHB-Präsidiumsmitglied Uwe Schwenker zuletzt gesagt.
Nur wenige Alternativen zu Gislason
Sollte die Olympia-Mission scheitern, steht der DHB vor einer kniffligen Suche. Vergleichbare Alternativen zu Gislason, der mit dem THW Kiel in der Bundesliga unzählige Erfolge feierte, gibt es momentan kaum. Namen wie Florian Kehrmann (TBV Lemgo Lippe), Maik Machulla (zuletzt Flensburg-Handewitt) machen zwar die Runde und ehemalige Nationalspieler um Stefan Kretzschmar brachten in der Zukunftsdebatte auch den Magdeburger Trainer Bennet Wiegert ins Spiel. Doch für den 42-Jährigen stellte sich die Frage des Bundestrainers zumindest "kurzfristig" nicht.
Gaugisch hingegen kann sich schon jetzt auf weitere Highlights mit dem DHB-Team freuen. Sein Vertrag umfasst die Weltmeisterschaft 2025, die Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden ausrichtet. "Olympische Spiele und eine Heimweltmeisterschaft sind Ziele, die keiner externen Motivation bedürfen und uns die Chance geben, näher an die Weltspitze heranzurücken", äußerte der 49-Jährige. Mit dem DHB-Team hatte der ausgebildete Lehrer im Dezember das beste WM-Ergebnis seit 2007 eingefahren.