Handball-Bundesliga Nach Ost-Derby: Eisenach-Coach hadert mit deutlicher Pleite

Der Magdeburger Trainer Bennet Wiegert jubelt. Foto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Im «Spiel des Jahrzehnts» können die Eisenacher Handballer den Topfavoriten aus Magdeburg nicht überraschen. Doch die Höhe der Niederlage wurmt.

 
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Eisenach - Misha Kaufmann kochte vor Wut. Der Schweizer Trainer des ThSV Eisennach sprach nach der deftigen 25:35-Niederlage gegen den SC Magdeburg von einem klar verfehlten Ziel. "Mich wurmt, dass wir die erste Niederlage mit einer zweistelligen Differenz kassiert haben", sagte Kaufmann nach dem 76. Ost-Derby. "Eigentlich hatten wir einen anderen Plan, wollten nicht so schnell zum Wurf ansetzen, wollten mehr auf Zeit spielen", meinte Kaufmann, der seine Mannschaft immer wieder wachrüttelte und mit Blick auf den Abstiegskampf meinte: "Es zählt jedes Tor".

Beim von Geschäftsführer René Witte zum "Spiel des Jahrzehnts" ausgerufenen Duell waren am Ostersonntag vor 3150 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Werner-Aßmann-Halle. Omar Ingi Magnusson traf siebenmal für Magdeburg, war damit bester SCM-Werfer.

Zwar setzte ThSV-Torhüter Mateusz Kornecki gleich ein Zeichen und hielt den ersten SCM-Siebenmeter von Magnusson. Doch der Champions-League-Sieger ließ sich kaum beeindrucken. Trotz Unterzahl nach einer Zeitstrafe schaffte Magdeburg dank Janus Dadi Smarason eine 9:4-Führung.

Kaufmann reagierte mit einer Auszeit. "Es tut mir leid, ich spüre nichts, kein Kampf, keine Emotionen", sagte der Schweizer, der von seinem Magdeburger Kollegen Bennet Wiegert vor der Partie in den höchsten Tönen gelobt worden war. "Für mich ist er auf den Spuren Trainer der Saison zu werden", sagte Wiegert beim MDR und betonte: "Wenn Eisenach die Klasse halten sollte, hätte er es absolut verdient."

Die Gastgeber taten sich schwer. Da änderte auch die Rote Karte gegen Oscar Bergendahl (24.), der nach einem Foul gegen Marko Grgic vom Parkett musste, nichts. Der SCM führte schon zur Halbzeit 22:13. "Wir wussten, was uns erwartet. Mit einer der besten Halbzeiten der Saison legten wir den Grundstein zum klaren Sieg", meinte Wiegert. Sein Team verbuchte eine Wurfeffektivität von 82 Prozent.

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