Er war beim Knutschen zu weit gegangen, jetzt hat das Amtsgericht einen 30-jährigen Mann zu einem halben Jahr auf Bewährung und einem Bußgeld verurteilt – wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung.
Es war schon fast Morgen an dem Tag im August vergangenen Jahres, als der 30-jährige Täter und eine irische Studentin sich an der Bar in einer Bayreuther Kneipe näher kamen. Schon nach zehn Minuten knutschten die beiden herum, sie kannten sich noch nicht einmal beim Namen. Als der Mann die Irin aufforderte, sich an einen ruhigeren Ort zurückzuziehen, folgte sie ihm.
Hinter dem Haus knutschten die beiden weiter, er wollte mehr, riss der Frau das Kleid ein. Der ging das zu weit und sie sagte: „Stop“. Der Mann hörte nicht auf, zog ihr den BH aus und führte seinen Mund zu ihrer Brust. Nun stieß die Irin ihn von sich weg, sagte wieder „Stop“. Danach beendete der Sportökonom die Intimitäten. Er könne sich nur noch bruchstückhaft an den Abend erinnern, sagte der Angeklagte am Mittwochnachmittag vor dem Richter aus. An den Schnäpsen, die der 30-Jährige nach eigener Angabe getrunken habe, könne das nicht alleine liegen, sagte Gutachter Klaus-Peter Klante. „Er wird zwischen 0,5 und 0,9 Promille gehabt haben, kein Totalausfall also.“ Allerdings, so der Gutachter, könne die sexuelle Erregung für die Erinnerungslücken verantwortlich sein. Alkoholbedingte Enthemmung bejahte der Gutachter, aber er bezweifelte, dass der Angeklagte sich nicht im Griff gehabt habe. „Sonst würden da draußen ja alle mit einem Promill übereinander herfallen.“
Das Opfer trug am Tatabend einen blauen Fleck auf der Brust davon, groß wie ein Handteller. Wie genau das Hämatom entstanden war, blieb strittig. Das Opfer sprach von einem Biss, der Angeklagte von einem Knutschfleck.
Welche Rolle es für Richter Gerald Häring spielte, ob der Täter biss oder saugte, lesen Sie in der Freitagsausgabe (6. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.
Symbolbild: pa
