"In der Stadt ist die Anzeigebereitschaft höher als auf dem Land. Die Opfer haben oft Angst sich zu outen oder dass sie von Nachbarn verurteilt werden." Aber ohne eine Anzeige könne die Polizei nicht helfen, daher sei es sehr wichtig, dass jeder Fall von häuslicher Gewalt zu Anzeige gebracht wird. Denn erst dann beginnt die Beweissicherung. Daher sollen Opfer "direkt zum Arzt gehen und die Verletzungen bescheinigen und untersuchen lassen".
Jürgen Stadter, Pressesprecher der Polizei Oberfranken sagt ebenfalls, dass es das schlimmste sei, jemanden nicht anzuzeigen. Denn nur dann kann etwas passieren und sich bessern, sagt er. Die angezeigten Fälle von häuslicher Gewalt hätten sich in den letzten Jahren zum Glück nicht verändert, sagt Stadter. Genaue Zahlen kann auch er nicht nennen, denn "die Anzeigen bei der Polizei sind das eine, die Dunkelziffer ist etwas ganz anderes."
Wenn ein Anruf bei der Polizei eingeht, macht den erste Zugriff die normale Streife. Es sei sehr selten, dass ein Geschädigter direkt in die Polizeistation komme, sagt Strömdörfer. Bei Bedarf kann die Polizei Täter und Opfer voneinander trennen. Das geschieht mit Hilfe von Platz- und, oder Kontaktverbot. Diese Verbote seien jedoch zeitlich begrenzt.