Habnitt: Keine Panik vor den Playdowns

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Vorsichtig optimistisch sieht Dietmar Habnitt den Playdowns entgegen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Als Tabellenletzter der DEL2 gehen die Bayreuth Tigers in die Playdowns um den Klassenerhalt. Sie müssen also in der Best-of-seven-Serie gegen die Lausitzer Füchse im ersten und eventuellen siebten Spiel ebenso auswärts antreten wie nach einem möglichen Scheitern dann in der entscheidenden zweiten Runde gegen den Verlierer des Duells zwischen EHC Freiburg und Tölzer Löwen. Für Dietmar Habnitt ist das aber durchaus nicht die größte Sorge.

 
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„Ich glaube nicht, dass der Heimvorteil über den Abstieg entscheiden wird“, sagt der Teammanager. „So oder so hängt immer viel vom ersten Spiel ab. Da hat man als Gastgeber ordentlichen Druck, aber wenn man gewinnt, fährt man schon ganz anders zu Spiel zwei. Wer jedoch mit einem Auswärtssieg startet, hat im zweiten Spiel umso mehr einen Heimvorteil.“ Ohnehin habe dieser Faktor in einer langen Serie keinen so großen Einfluss wie bei einem Best-of-three-Modus: „In sieben Spielen setzt sich schon mit höherer Wahrscheinlichkeit die bessere Mannschaft durch.“

Kompletter Kader wichtiger als Heimvorteil

Und für die Frage nach der „besseren Mannschaft“ sei die Gesundheit der Spieler mitentscheidend: „Mit einem kompletten Kader kann man nicht nur die Belastungen durch den Rhythmus mit drei Spielen pro Woche besser verkraften. Man kann vor allem auch besser trainieren und hat mehr Möglichkeiten, mit Umstellungen auf Entwicklungen in der Serie zu reagieren.“

Die Personalsituation ist für Habnitt auch der entscheidende Aspekt für die Bewertung der Saisonbilanz im Vergleich zur glänzenden Debütsaison mit Platz acht und der Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale: „Damals hatten wir kaum Verletzte, und soweit ich mich erinnere, war nie jemand krank. Entsprechend gut eingespielt war die Mannschaft.“

Durch viele Ausfälle langfristig geschwächt

Solange die Voraussetzungen ähnlich waren, habe sich zunächst bis November auch die laufende Runde nicht schlechter entwickelt: „Dann kamen aber mehrere Verletzungen auf einen Schlag, dazu die Abstellung von zwei Spielern zur U 20-WM, und wir bekamen niemanden mehr aus Nürnberg, weil man dort selbst Verletzungspech hatte.“

Die extreme Reduzierung des Kaders auf einmal sogar nur noch elf Feldspieler habe sich langfristig fatal ausgewirkt: „Als die Verletzten zurückkamen, waren die anderen so überlastet, dass sie selbst anfällig wurden für Verletzungen und Krankheiten. Außerdem war unterschiedliches Training nötig für die Spieler im Aufbau und die Erschöpften, die man eigentlich hätte nach Hause schicken müssen.“ Die Auswirkungen seien sogar jetzt noch spürbar: „Der ursprüngliche Plan von Trainer Sergej Waßmiller zum Aufbau der Fitness über die Saison wurde vollkommen über den Haufen geworfen.“

Aufgebot jetzt nahezu vollzählig

Umso mehr freut sich Habnitt, dass sich die Personalsituation gerade noch rechtzeitig vor der entscheidenden Saisonphase entspannt hat. Wenn sich bis zum Playdown-Start am 13. März die „kleine Hoffnung“ auf eine Rückkehr von Martin Heider erfüllt und Eugen Alanov aus Nürnberg verfügbar ist, wäre das Tigers-Aufgebot bis auf den langzeitverletzten Yannick Drews komplett: „Es wäre praktisch das erste Mal in dieser Saison.“

Die niedrigsten Etats auf den letzten Plätzen

Unter diesen Aspekten löst der letzte Tabellenplatz bei Dietmar Habnitt keine Panik aus: „Es ist ja auch kein Zufall, dass die vier Vereine mit den niedrigsten Etats in den Playdowns spielen – und ich glaube, wir haben den niedrigsten von allen.“ Der achte Platz des Vorjahres sei daher nicht der passende Maßstab: „Solche Überraschungen gelingen nur, wenn man durchgehend komplett ist.“ Der mit den Playdowns verbundene Mangel an Planungssicherheit für die neue Saison erschwere zwar seine Arbeit als Sportlicher Leiter („Das war vor einem Jahr schöner“), aber unlösbar sei auch dieses Problem nicht: „Als wir aufgestiegen sind, wussten wir ja lange nicht, ob wir überhaupt die Lizenz bekommen.“

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