Haarsträubende Altstädter Abwehrfehler

Von Herbert Steininger
Da standen dem Bayreuther Trainer Christoph Starke fast die Haare zu Berge: Mit krassen Abwehrfehlern kam man dem SV Wacker Burghausen entgegen. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Eigentlich wollte die SpVgg Oberfranken Bayreuth zum Saisonfinale die 50-Punkte-Marke knacken, doch hatte der SV Wacker Burghausen etwas dagegen. Nicht zuletzt auch aufgrund haarsträubender Abwehrfehler im zweiten Durchgang mussten sich die Altstädter am Ende 3:5 (2:1) geschlagen geben, blieben bei 49 Zählern stehen und schließen ihre zweite Saison in der Regionalliga Bayern an siebter Position ab.

 
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Wenngleich die ersten Minuten ihre Höhepunkte nach umstrittenen Szenen hatten, entwickelte sich in der Folgezeit eine muntere Partie ohne großes taktisches Geplänkel. Nach gerade einmal drei Minuten konnte der Bayreuther Marius Strangl beim ersten Altstädter Angriff sein Glück kaum fassen, als der Unparteiische nach einer Attacke von Daniel Hofstetter am 25-jährigen Wirbelwind an der Torauslinie im Strafraum zur Überraschung aller auf den Elfmeterpunkt zeigte Der scheidende SpVgg-Kapitän Florian Ascherl ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte unhaltbar für Torhüter Miha Tetickovic.

Acht Minuten später wähnte der im nächsten Jahr beim SC Feucht tätige Altstädter Schlussmann Andreas Sponsel den Burghausener Christoph Rech nach einem Freistoß aus dem Halbfeld im Abseits, zögerte daher bei der Hereingabe des aufgerückten Gästeverteidigers zu lange und Hama Tsoumou glich aus.

Letzterer tauchte dann nur eine Zeigerumdrehung später nach einem Konter alleine vor Sponsel auf, zielte aber haarscharf aus sechs Metern vorbei. Und auch fortan waren Chancen hüben wie drüben keine Mangelware, doch die der Bayreuther hatten die größere Qualität. Nach 28 Minuten belohnte sich die Starke-Elf mit dem 2:1 durch einen 16-m-Flachschuss von Dominik Schmitt in die lange Ecke. Kurz vorher hatte Strangl vergebens versucht, Tetickovic mit einem Lupfer zu düpieren. Bei der knappen, aber letztlich nicht unverdienten Führung blieb es bis zum Seitenwechsel. Die Altstädter investierten einfach mehr als die Salzachstädter, denen die Spannkraft zu fehlen schien.

Pausenansprache fruchtete

Doch nach einem Pausendonnerwetter von Trainer Uwe Wolf stand eine andere Mannschaft auf dem Platz: „Mein Team hat jetzt mehr Laufbereitschaft gezeigt und bewiesen, warum es soweit vorne steht“, sagte der Coach im Anschluss. Freilich profitierten die Burghausener auch davon, dass bei den Altstädter die Ordnung im Deckungsbereich immer mehr verloren ging, nachdem Trainer Christoph Starke dem künftigen Feuchter Michael Eckert (53.) und dem Neu-Neudrossenfelder Ascherl (56.) einen gebührenden Abgang bescher hatte. Die Salzachstädter witterten ihre Chance und plötzlich stand es binnen 60 Sekunden 2:3. Beim Ausgleich war Torwart Sponsel nicht im Bilde und bereitete den Gästen ein unfreiwilliges Abschiedsgeschenk, und wenig später schien die gesamte rechte Abwehrseite im Tiefschlaf. Jedes Mal zeigte Tsoumou seine Torjägerqualitäten, und auch in der 66. Minute war der Burghausener Angreifer nicht zu halten, machte seinen waschechten Hattrick perfekt.

Fortan nahmen die Unzulänglichkeiten im Abwehrbereich beiderseits zu. Burghausens Deckung ließ sich auch nicht lumpen und gewährte Strangl beim 3:4 freies Geleit. Die Fehlerketten im hinteren Bereich setzten sich fort, Dominik Weiß bestrafte einen weiteren Aussetzer die SpVgg-Abwehr mit Gegentreffer Nummer fünf (78.).

SpVgg Oberfranken Bayreuth: Sponsel – Horter, Ascherl (58. Hannemann), Zitzmann, Eckert (53. Gareis) – Wolf, Strangl, Schmitt, Böhnlein, Pötzinger (67. Kolb) – Özdemir.

Wacker Burghausen: Tetickovic – Moser, Hofstetter, Rech, Subasic – Burkhard, Knochner, Weiß, Mar. Duhnke (77. Wächter, Kindsvater (72. Schulz) – Tsoumou.

SR: Beretic (Friedberg); Zuschauer: 762; Ecken:2:3 .

Tore: 1:0 Ascherl (3. – Foulelfmeter), 1:1 Tsoumou (11.), 2:1 Schmitt (28.), 2:2, 2:3, 2:4 Tsoumou (59., 60. und 66.), 3:4 Strangl (70.), 3:5 Weiß (78.)

Gelbe Karten: Eckert, Böhnlein (beide Bayreuth).