Guttenberg die Stimme im Plassenburg-Film

Von Holger Peilnsteiner
Schöne Bilder, prominente Stimme: Ein neuer Werbefilm für die Kulmbacher Plassenburg mit Drohnenaufnahmen von Kameramann Alexander Muck und Karl–Theodor zu Guttenberg als Sprecher ist am 18. März zu sehen.Foto: red Foto: red

Der Verein der Freunde der Plassenburg wartet zu seinem 90. Geburtstag mit einem Film über das Kulmbacher Wahrzeichen auf. Als Sprecher gewannen sie einen, der früher politisch viel zu sagen hatte: den früheren CSU-Star und Ex-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

 
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Erstmals wird der Film „Die Plassenburg“ am Sonntag, 18. März, bei freiem Eintritt im Kulmbacher Kino Cineplex zu sehen sein. Bei einer Matinee ab 11 Uhr wird die spektakulär von Kameramann Alexander mittels Luftaufnahmen in Szene gesetzte Plassenburg so gezeigt, wie sie kaum jemals jemand zu Gesicht bekommen hat.

Der Clou: Als Sprecher der von der Vereinsschriftführerin Andrea Senf geschriebenen Texte lieh Karl Theodor zu Guttenberg dem Vereinsprojekt seine Stimme. Dafür wurde kurzerhand ein Raum im Schloss Guttenberg in ein improvisiertes Tonstudio umfunktioniert. Innerhalb von zwei Tagen waren alle Passagen eingesprochen.

Nicht selbst vor der Kamera

Guttenberg, langjähriges Mitglied der Freunde der Plassenburg, tritt dabei nicht selbst vor die Kamera. Er betätigt sich als Sprecher aus dem Off, wie es beispielsweise von Dokumentarfilmen her bekannt ist.

Zu Guttenberg ließ auch eigenes Wissen aus seiner Familiengeschichte einfließen. So hießen seine Vorfahren von Plassenberg und waren einst auch für diese Anlage verantwortlich, doch zogen sie nach einem Streit mit den Besitzern, den Olamünder Burggrafen, kurzerhand aus und benannten sich ab 1331 nach ihrer eigenen Burg Guttenberg um.

Ex-Minister ist eingeladen

Ob zu Guttenberg bei der Premiere im Kino persönlich anwesend sein wird, konnte Vereinsvorsitzender Peter Weith nicht bestätigen, eingeladen sei er jedenfalls.

Weith hatte zusammen mit seiner Frau Ramona die Idee geboren, nachdem sie vor drei Jahren einen Film von Stefan Schnabel über den Kindergarten zu Burghaig gesehen hatten, der sie beeindruckt hatte. „Da schlug mir meine Frau vor, die Plassenburg doch in ebensolcher Weise in Szene zu setzen“, sagte Weith. Jahrelang habe es immer wieder in Kulmbach geheißen, die Burg werde zu wenig beworben, es fehle an positiv wirkendem Material, um sie bekannter zu machen und Besucher anlocken zu können. „Jammern hilft nicht und ebenso wenig langes Warten darauf, dass vielleicht andere die Burg bewerben könnten“, sagte Weith.

Menschen neugierig machen

Man wolle alle Menschen neugierig auf die Plassenburg machen. Daher habe man im Vereinsvorstand vor etwa zweieinhalb Jahren beschlossen, die Plassenburg mittels eines werbewirksamen und gleichzeitig dokumentarisch korrekten Films eindrucksvoll zu präsentieren. „Außerdem ist dies ein würdiges Projekt zum neunzigjährigen Vereinsjubiläum, das wir 2018 begehen.“

Vom Leben auf der Burg

Unterstützung bekam der Verein von Bayerischen Schlösserverwaltung, die das Projekt genehmigte. Nach der Premiere werde die DVD des etwa eine Viertelstunde dauernden Film bei den Freunden der Plassenburg auch zu erwerben sein.

Neben der Baugeschichte wird auch vom Leben auf der Plassenburg die Rede sein. Die Markgrafen Albrecht Alcibiades, Georg Friedrich und Christian werden ebenso wie die Weiße Frau Kunigunde von Orlamünde im Streifen auftauchen.

Luftbilder mit der Drohne

Der Film ist im Wesentlichen eine von ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern geschaffenes Werk. „Wir haben keine klinisch klare Dokumentation geschaffen, wie man sie aus dem Fernsehen kennt, sondern mit viel Herzblut einen auf eindrucksvolle Aufnahme und überwältigende Perspektiven setzenden Streifen gedreht, der berühren soll“, beschreibt der Vereinsvorsitzende das Werk. Bilder, aufgenommen mit Hilfe einer Drohne, zeigen die Türme, Mauermassen und sonst nicht zugängliche Höfe und Bollwerke der Burg aus bisher unbekannter Perspektive. Die auf Befehl Napoleons 1807 zerstörten östlichen Bereiche rund um die Hohe Bastei und die Lange Batterie sind klar und detailliert zu sehen. Stolz sei man bei den Freunden der Plassenburg auch darauf, den Film und mehrere tausend DVDs ohne Förderung selbst finanziert zu haben.

Im Vorprogramm des Plassenburgfilms werden ein im Stadtarchiv aufbewahrter Schwarzweißstreifen über ein Kulturfest in Kulmbach aus dem Jahr 1929 sowie ein Streifzug durch die frühen Jahre der Luftbilder gezeigt.

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