Hintergrund: Was ist Craft Beer?
"Craft Beer" - was ist das? Der Ausdruck bezeichnet selbstgebrautes (craft = handwerklich) Bier. Craft Beer hat in den letzten zwei bis drei Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Nicht nur Privatleute brauen plötzlich selbst. Sondern auch kleine und mittelständige Brauereien setzen auf die trendigen handwerklichen Biere und experimentieren dabei mit Aromen bzw. Aroma-Hopfen.
Die US-amerikanische Brauervereinigung definiert “Craft Beer” als Bier „von einem Brauer, der in kleinen Mengen und unabhängig von Konzernen auf traditionelle Weise braut“. "Klein" heißt hier aber noch: ein Ausstoß von bis zu sechs Millionen Barrel (= 954.000.000 Liter). Diese Zahlen erreichen noch nicht mal die größeren deutschen Brauereien. Auch „unabhängig von Konzernen“ beudetet nicht "komplett unabhängig", sondern Konzerne dürfen maximal 25 Prozent der Anteile halten.
In Deutschland gibt es keine genaue Definition von "Craft Beer". Bei der Produktion ist Maisel's einer der Pioniere bei den Craft-Bieren und hat bereits vier unterschiedliche Sorten, drei Saison-Biere und zwei Biere in Kollaborationen herausgebracht. Vom Geschmack her sind Craft-Biere stark hopfig und oft mit Aromen versetzt. Es sind obergärige Biere mit meist überdurchschnittlichem Alkohol-Anteil. Während in Belgien oder Nordamerika Aromen oder etwa Früchte im Brau-Prozess mit verarbeitet werden, ist das in Deutschland aufgrund des Reinheitsgebots nicht möglich - oder aber das Bier darf nicht als "Bier" verkauft werden.
Maisel's braut seine Craft-Biere streng nach Reinheitsgebot und erzeugt die Aromen über den unterschiedlichen Hopfen. Erfunden wurde Craft Beer übrigens nicht aus Experimentierwillen, sondern aus einer Not heraus: Wie macht man Bier ohne Kühlungsmöglichkeit länger haltbar? Man erhöht Alkoholgehalt und Hopfen (wegen der Gerb- und Bitterstoffe darin). Ob die neue Craft-Beer-Bewegung in Bayern oder Baden-Württemberg "erfunden" wurde, darüber streiten die Macher.
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