„Heinzelmann“, ein namentlich eher an ein Spielzeug als an ein Radio erinnernder Bausatz, avancierte im Nachkriegsdeutschland zur Legende. Erdacht wurde er von dem Einzelhandelskaufmann Max Grundig. Das Tüftler- und Verkaufsgenie aus Nürnberg hatte bereits im Jahr 1930 ein Geschäft neben dem Rathaus im benachbarten Fürth eröffnet. Anfangs vom Verkauf von Elektronik-Bauteilen und Reparaturen lebend, wuchs das kleine Unternehmen stetig. Die Rückschläge durch den Zweiten Weltkrieg verkraftete Radiopionier Grundig ohne größere Probleme. Als Gefreiter in einer Nachrichteneinheit der deutschen Wehrmacht eingesetzt, erhielt er die Erlaubnis, in seiner militärischen Freizeit für sein Unternehmen zu arbeiten. Später als „unabkömmlich“ vom Militärdienst freigestellt, produzierte Max Grundig – mit Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine – im Fürther Ortsteil Vach Transformatoren für den Kriegseinsatz und schlussendlich sogar die Steuerungsgeräte für die V 1-Marschflugkörper und die V 2-Rakete.