Großübung im Ex-Wunderland

Von Klaus Trenz

Manfred Huppmann aus Waischenfeld wartet als Einsatzleiter mit weiteren 15 Fahrzeugen vor dem Plecher Wunderland auf die Alarmierung. Es ist die zweite Katastrophenschutzübung an diesem Tag auf dem sonst verlassenen Ex-Freizeitpark, den die Besitzerin dem Malteser Hilfsdienst zur Verfügung gestellt hat. Das Gelände ist ideal für rund 60 Einsatzkräfte der Malteser aus Waischenfeld, Nürnberg, Bamberg und Kulmbach, um einen Massenunfall nachzustellen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kurz nach 15 Uhr geht die Meldung eines „Großschadensereignisses“ bei Huppmann ein, der sich in Bewegung setzt. Das Szenario, das ihn erwartet, wird die Ehrenamtlichen fordern. Rund 25 Verletzte – leicht, aber auch schwer – hat das Entgleisen der Kindereisenbahn gefordert.

Täuschend echt

Viele täuschend echt Geschminkte warten schon auf die Sanitäter. Einige von ihnen liegen schwer verletzt im engen Eisenbahntunnel. Die Rettungskräfte haben alle Hände zu tun. Vier Stunden vorher war es ein ähnliches Szenario bei der „Entgleisung“ der kleinen Achterbahn.

"Müssen fit bleiben"

„Wir Malteser müssen fit bleiben, denn zum Glück sind Großschadensereignisse in Deutschland besonders selten“, so der Pressesprecher und Koordinator des Malteser Integrationsdiensts, Pascal Fellinger. Sollte ein Massenunfall einmal eintreten, dann würden die Bürger zu Recht erwarten, dass alles wie am Schnürchen läuft. „Aber was viele Menschen nicht auf dem Radar haben, ist, dass alle eingesetzten Kräfte an diesem Tag ehrenamtlich im Einsatz sind“.

Flüchtlinge "arbeiten" mit

Der Blickpunkt bei dieser Übung sei auch gewesen, mit Geflüchteten zu arbeiten, die Verletzte dargestellt haben. „Und die oft aus allen Wolken fallen, wenn sie mitbekommen, wie gut in Deutschland der Katastrophenschutz ehrenamtlich funktioniert“, so Fellinger. Obwohl die Hilfsorganisationen mit dem Rückgang des Ehrenamts zu kämpfen hätten.

Kein Geld von außen

Rund 1000 Euro haben die Malteser eingesetzt, um die Übung zu realisieren. Leider gibt es laut Fellinger hierfür, anders als beispielsweise bei der Feuerwehr, keine Finanzmittel von Bund und Ländern, um den Umgang mit Katastrophenschutzeinheiten zu üben.

Bilder