Keine Auslaufzonen wie auf den modernen Strecken der Formel-1-Welteroberungstour. Millimeter geht es an den Leitplanken vorbei. Die 1420 gestapelten Reifen sollen bei Unfällen den Einschlag wenigstens etwas abdämpfen. Alle 15 Meter ist ein Feuerlöscher angebracht, falls die High-Tech-Wagen mit ihren Hybridmotoren nach einem Crash Feuer fangen. Legt man einen nostalgischen Filter über das Grand-Prix-Wochenende 2019, fühlt es sich wie eine Zeitreise in die Vergangenheit an.
Dennoch blickt die Formel 1 auch in Monaco nach vorn. Es ging um die Motoren. 2025 soll es noch mal eine gravierende Reform geben, heißt es. Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt, dass diese dann für fünf bis zehn Jahre gültig sein sollte. "Also sprechen wir eigentlich bis 2035 - das ist aber noch sehr weit weg." Lewis Hamilton wird dann 50 Jahre alt. Vettel 48. Selbst die Hoffnungsträger der aktuell nächsten Star-Generation wie Max Verstappen von Red Bull oder Charles Lecler von Ferrari, beide derzeit 21 Jahre jung, dürften dann spätestens am Ende ihrer Karrieren stehen.
Bei anderen naht es früher, das Aus in der Formel 1. Kimi Räikkönen, einer der wenigen verbliebenen Kultfahrer, ist noch dabei und fährt an der Mittelmeerküste seinen 300. Grand Prix. Aber wie lange ist er noch dabei? Räikkönen wird in dieser Saison 40 Jahre alt, der Vertrag des Finnen bei Alfa Romeo ist bis Ende 2020 gültig. Das Gleiche gilt für das Arbeitspapier von Fünffach-Weltmeister Hamilton (34) bei Mercedes und auch Vettel (31) bei Ferrari. Einer wie Fernando Alonso (37) ist seit dieser Saison schon nicht mehr dabei.
Namen, die für Titel, Triumphe und Typen in der Formel 1 stehen. Wie vor allem auch der von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Der mittlerweile 50-Jährige ist seit seinem Skiunfall Ende 2013 aber nicht nur aus dem Fahrerlager verschwunden, sondern gänzlich aus der Öffentlichkeit. Auch um ihn bleibt Vettel in Sorge.