Über seine Anreise zum Auftaktrennen, das wegen des islamischen Fastenmonats Ramadan bereits am Samstag (16.00 Uhr MEZ/RTL und Sky) stattfindet, hatte es wilde Spekulationen gegeben. Die Mitteilung des Konzerns, dem laut Sky Sports UK ein 100-seitiger Ermittlungsbericht vorgelegen hatte, beendete sämtliche Vermutungen.
250.000 Dollar für den Verstappen-Bezwinger
Inwiefern das Thema aber weiter hochkocht in der Wüste von Sakhir, bleibt abzuwarten. Für Verstappen jedenfalls ändert sich nun nichts beim Versuch, den vierten Titel in Serie zu gewinnen. Die größten Zweifel, dass er es nach 19 Siegen in 22 Rennen in der vergangenen Saison diesmal wieder schaffen könnte, herrschen nicht unbedingt im Fahrerlager.
"Ich schätze, 19 Fahrer denken jetzt, dass sie nicht Weltmeister werden", betonte der zweimalige Champion Fernando Alonso bereits: "Wenn man Max und den Red Bull in Aktion gesehen hat, scheint es, für alle anderen geringere Chancen zu geben, in diesem Jahr ein Rennen zu gewinnen."
Der Chef der vollelektrischen Rennserie Formel E will sogar demjenigen, der Verstappen schlägt, am Ende dieses Jahres 250.000 US-Dollar (rund 232.000 Euro) für wohltätige Zwecke überweisen. "Wenn er sich nicht verletzt oder etwas Verrücktes passiert, hat er zu 99 Prozent die Trophäe in der Tasche", prophezeite Jeff Dodds.
Hamiltons Mercedes-Finale: "Gigantischster aller Schocks"
Also alle gegen Verstappen? Ein bisschen mehr Klarheit über die Kräfteverhältnisse wird es nach den ersten Trainingsrunden an diesem Donnerstag geben, wer auf einer Runde ganz vorn ist, zeigt sich am Freitag in der Qualifikation. Und wer auf der langen Distanz das schnellste Auto - zumindest für den Kurs in Bahrain - gebaut hat, am Samstag.
24 Rennen sind es in diesem Jahr insgesamt und damit so viele wie noch nie seit dem WM-Beginn 1950. Die Formel 1 wird nach fünf Jahren auch nach China zurückkehren, Deutschland bleibt außen vor.
Und die Formel 1 und ihre Fans werden Zeugen des letzten Jahres von Lewis Hamilton im Mercedes: Der siebenmalige Champion aus England wird ab 2025 den roten Rennoverall von Ferrari anziehen. Eine Konstellation, die es in sich haben könnte. "Erdbeben" ("Le Monde"), "gigantischster aller Schocks" ("The Independent") oder auch "Unterschrift des Jahrhunderts" ("Mundo deportivo") - an Superlativen mangelte es nicht, als der Sensationswechsel bestätigt wurde. Der Verlockung des Mythos Ferrari, von viel, viel Geld und der Aussicht, diesen so ersehnten achten Titel, mit dem er den ehemaligen Ferrari-Star Michael Schumacher überholen würde, ausgerechnet in einem Wagen der Scuderia zu holen, konnte Hamilton nicht widerstehen.
Dass es in diesem Jahr noch im diesmal silberschwarzen Mercedes klappt mit dem Triumph, ist nach den ersten Eindrücken zumindest nicht sehr wahrscheinlich. Selbst wenn Hamilton, der im Januar 39 Jahre alte wurde, schon betonte: "Ich fühle mich so motiviert und fokussiert wie niemals zuvor." Und auch das feststellte: "Ich hätte nie gedacht, dass es einen Punkt in meinem Leben geben würde, an dem ich so einen Hunger habe wie jetzt."