Jagdszenen im Heilklimatischen Kurort: Mit einem Großaufgebot der Polizei wurden am Montagnachmittag in Bischofsgrün ein Autodieb und ein mutmaßlicher Komplize dingfest gemacht. Am Hüttenweiher klickten gegen 17 Uhr die Handschellen.
Kurz vor 16 Uhr an diesem Montag erhielt die Polizei aus dem Bischofsgrüner Ortsteil Birnstengel einen Hinweis auf einen schwarzen Range Rover mit Frankfurter Kennzeichen, bei dem hinten eine Seitenscheibe eingeschlagen war. Eine Überprüfung ergab, dass der Wagen im Zeitwert von 60.000 Euro am frühen Morgen in Frankfurt am Main gestohlen worden war.
Bis zu einem Dutzend Polizeiautos, meist in Zivil, fuhren darauf aus allen Richtungen nach Bischofsgrün. Polizeipressesprecherin Anne Höfer wollte auf Nachfrage die genaue Zahl nicht nennen und sprach von "sehr vielen" Fahrzeugen. Ein Nachbar, der das Spektakel beobachtet hatte, zählte zehn Fahrzeuge, die laut der Kennzeichen auch von außerhalb Bayreuths kamen.
Offenbar fuhr der schwarze Geländewagen dann in den Hauptort. Denn kurz vor 17 Uhr sichtete eine Polizeistreife den Geländewagen auf dem Parkplatz am Hüttenweiher am Rand des Bischofsgrüner Ortszentrums direkt neben einer Metzgerei. Die Polizisten nahmen den Fahrer sowie den Fahrer eines Citroen C 3 fest, der mit dem Roverfahrer, so Höfer, "in Kontakt stand". Einem der Festgenommenen habe die Polizei die Jacke heruntergezogen und Handschellen angelegt, er habe am Boden zwischen den beiden Autos gelegen, beobachtete ein Nachbar. Eine Nachbarin, die das Ganze ebenfalls beobachtete, dachte zunächst an Filmdreharbeiten für den Franken-Tatort. Die Festgenommenen sind zwei Litauer, 26 und 36 Jahre alt. Sie waren am Dienstagmittag noch in Haft.
Ein örtlicher Unternehmer lud die beiden Autos auf Abschleppwagen und transportierte sie zur Polizei nach Bayreuth. Das Modell Range Rover wird häufig gestohlen, so Polizeisprecherin Anne Höfer, auch die hintere eingeschlagene Seitenscheibe sei eine gängige Vorgehensweise beim Diebstahl dieses Fahrzeugtyps.
