Suche dauert mehrere Stunden
Die Suche zieht sich über mehr als vier Stunden hin. Dutzende Polizeiwagen stehen mit Blaulicht in den Straßen. Zwei Drohnen kreisen über dem Schulgebäude. Nach und nach sind mehr Schüler an den Fenstern zu sehen, einige rufen sich etwas zu. Wie ernst die Gefahr wirklich war, kann der Polizeisprecher nicht sagen. Es komme leider häufig vor, dass Jugendliche mit Softair- oder Anscheinwaffen hantierten. Hinweise auf Verletzte liegen dem Sprecher nicht vor. Wie es der bedrohten Lehrerin geht, kann Vehren nicht sagen. Die Stadtteilschule hat rund 1150 Schüler – davon allein um die 400 in der gymnasialen Oberstufe. Unterrichtet werden sie von mehr als 120 Lehrern.
Für die Spezialkräfte der Hamburger Polizei ist es der zweite Großeinsatz in nur fünf Tagen. Erst am vergangenen Samstagabend waren die Beamten zum Flughafen gerufen worden, weil ein 35-Jähriger seine vierjährige Tochter in Stade (Niedersachsen) entführt hatte und mit dem Kind im Auto auf das Flughafengelände gefahren war. Er durchbrach mehrere Schranken, schoss mit einer Pistole und warf zwei Brandsätze. Über den polizeilichen Notruf erklärte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass er eine Bombe im Fahrzeug habe und für sich und seine Tochter die Ausreise in die Türkei fordere. Erst nach 18-stündigen Verhandlungen hatte er aufgegeben und sich festnehmen lassen.