Gremien sehen "erhebliche Verdachtsmomente" gegen Kardiologen Klinikum Bayreuth: Chefarzt Höher wird sich gegen Kündigung wehren

Von Christophe Braun und Frank Schmälzle
Foto: Harbach Foto: red

Der Rechtsanwalt des in der vergangenen Nacht entlassenen Klinikum-Chefarztes Prof. Martin Höher kündigt Widerstand an. "Diese Entscheidung ist nicht hinnehmbar", sagt Andreas Redl.

 
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Am Donnerstagmorgen hatte das Klinikum Bayreuth erklärt, der Aufsichtsrat und der Krankenhauszweckverband hätten wenige Stunden zuvor beschlossen, sich vom Chefarzt der Kardiologie, Martin Höher, zu trennen. Damit würden die Gremien des Klinikums Konsequenzen aus den schweren Vorwürfen gegen Höher ziehen. Die Entscheidung fiel gegen 1 Uhr nachts, nach sechs Stunden Sitzung. Ausgesprochen hat das Klinikum die Kündigung gegen Höher noch nicht. Bevor sie wirksam werden kann, muss der Personalrat gehört werden.

Und der Vorgang wird wohl weiter die Justiz beschäftigen: "Wir werden alles unternehmen, um diese Entscheidung rückgängig zu machen", sagt Rechtsanwalt Redl dem Kurier. Der Beschluss der Klinik-Gremien sei nicht hinnehmbar. "Das wird kein Spaß für Bayreuth."

Wie das Klinikum am Donnerstagmorgen mitgeteilt hat, diskutierten die Gremienmitglieder bis tief in die Nacht über den Bericht der Kommission, die die Vorwürfe gegen Höher geprüft hatte. Insbesondere ging es hierbei um die Behandlung interventioneller kathetergestützer Herzklappenimplantationen (TAVI), also Operationen im sogenannten Schlüssellochverfahren.

Es hätten sich "erhebliche Verdachtsmomente" ergeben, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Chefarzt nicht mehr zuließen, heißt es in einer ersten Erklärung des Klinikums. Weitere Informationen werde das Klinikum nicht veröffentlichen.

Wir erklären die Vorwürfe gegen Martin Höher:

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