Graffitis sollen Mauer verschönern

Von Sonny Adam
Mit Graffitis will die Kulmbacher SPD-Stadtratsfraktion die Betonwand am Weißen Main verschönern lassen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Foto: Sonny Adam Foto: red

In Kulmbach wird derzeit eine Mauer gebaut – direkt bei der Flutmulde als Abgrenzung zum Weißen Main. Die SPD-Stadtratsfraktion hat jetzt einen Antrag gestellt, die Mauer mit einem Graffiti-Wettbewerb verschönern zu lassen. Damit soll Schmierereien vorgebeugt werden. Jetzt entscheidet der Stadtrat.

 
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Eigentlich hat der Kulmbacher Stadtrat bereits einen Beschluss gefasst, wie die Mauer, die derzeit entlang der Flutmulde entsteht, gestaltet werden soll: im Beton sind Versätze eingearbeitet, außerdem sollen noch Gestaltungselemente mit Holz eingearbeitet werden. Und die Mauer soll noch mit Grün gestaltet werden. „Wir sind sicher, dass das dann gut aussehen wird – kein bisschen trist“, sagt Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU).

Schön gestaltet

Doch jetzt hat die SPD-Stadtratsfraktion eine andere Idee: Auch die zum Main hingewandte Seite der Mauer soll optisch aufgewertet werden. Ingo Lehmann hat den Antrag ausgearbeitet und sorgte damit erst für Unsicherheit. Denn im Antrag steht, dass die Spundwände mit Graffiti verziert werden sollen. „Aber dann müssten wir ja die Bauarbeiten stoppen. Denn wir sind ja gerade dabei, die Spundwände zu verkleiden“, erläutert Andrea Künzl vom Amt für Wasserwirtschaft in Hof die Bauarbeiten. Nach Nachfrage erklärte Lehmann jedoch, dass natürlich nicht die Spundwände direkt, sondern eben die Mauer, die die Spundwände verblendet, gemeint sei. „Wir befürchten, dass die Betonwände nicht lange so sauber und ansehnlich bleiben, sondern dass sie beschmiert werden. Und um dem vorzubeugen, könnten wir uns einen großen Graffiti-Wettbewerb vorstellen“, sagt Lehmann. „Ob die ganze Fläche besprüht werden kann und wie man die Modalitäten für solch einen Graffiti-Wettbewerb gestalten könnte, darüber kann man sicherlich noch reden. Aber ich denke, wir verhindern Schmierereien nicht. Und es wäre doch besser, wenn die Mauer schön gestaltet werden würde, als wenn wir dann nur Geschmiere an der Mauer haben“, so Lehmann.

Dumme Ideen

„Es ist natürlich die Frage, ob so ein Antrag nützt, oder ob er die Leute nur auf dumme Ideen bringt. Vielleicht kann man durch einen Graffiti-Wettbewerb Schmierereien kanalisieren, aber darüber muss der Stadtrat entscheiden“, sagt Oberbürgermeister Schramm und zeigt sich ergebnisoffen. Allerdings sei die Mauer nicht Eigentum der Stadt Kulmbach. Letztlich müsste das Wasserwirtschaftsamt in Hof entscheiden. „Aber in Sachen Gestaltung kann man mit uns reden“, sagt dessen Mitarbeiterin Andrea Künzl, und fügt an, dass sie gespannt sei auf die Entscheidung des Kulmbacher Stadtrates am Donnerstagabend.

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