Goldkronach: 16 Stimmen reichen zum Sieg

Von Andreas Gewinner
Der Goldkronacher Bürgermeister Günter Exner gratuliert nach der Stichwahl seinem erfolgreichen Herausforderer Holger Bär (links). Foto: Gewinner Foto: red

Holger Bär vom Bürgerblock Nemmersdorf ist der neue Goldkronacher Bürgermeister. Mit nur 16 Stimmen Vorsprung setzte er sich gestern in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Günter Exner (UBL) durch.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

18 Uhr vor dem Rathaus. Der Platz füllt sich langsam mit Menschen. Es sind ganz überwiegend Anhänger von Holger Bär. Um 18.20 Uhr sind drei von neun Wahlbezirken ausgezählt. 66 Prozent für Bär. Keine Überraschung, denn es sind die Ortsteile, die überwiegend Bär wählen. Wird ein Nemmersdorfer Bürgermeister in Goldkronach? SPD-Stadtrat Reiner Dörsch ist überzeugt: „Bei den vielen jungen Familien, die in den vergangenen Jahren hierhergezogen sind, spielt der alte Gegensatz keine Rolle mehr."

Inzwischen ist Holger Bär eingetroffen. Den Nachmittag hat er mit den Kindern im Garten gespielt, erzählt er. Günter Exner ist noch nicht da. 18.30 Uhr. Ein Briefwahlbezirk fehlt noch. Holger Bär liegt mit 50,53 Prozent oder 21 Stimmen vorne. Inzwischen haben sich weit über 50 überwiegend jüngere Menschen vor dem Rathaus eingefunden.

Wenige Minuten später ist es offiziell. Bär gewinnt knapp. Ein Frau schreit begeistert, Holger Bär ist umringt von Gratulanten. Plötzlich steht auch Günter Exner vor ihm, schüttelt ihm die Hand. Er wirkt gefasst und äußerlich ungerührt. „Ich wusste, dass es knapp wird. Es ist wie beim Fußball. Mal gewinnt man, mal verliert man", sagt Exner zum Kurier. Ob er sein Stadtratsmandat annimmt, will er in den nächsten Tagen entscheiden. Holger Bär ist überwältigt: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Das muss sich jetzt erst mal setzen. Bei so einem knappen Ergebnis waren es zwei gute Kandidaten. Zwischen uns war das eine faire Sache." Frauenliste-Stadträtin Martina Neubauer wischt sich die Augen: „Ich habe schon drei Tränen geweint." Die Wahlbeteiligung lag bei 76,72 Prozent.

Bilder