Gold: Neunte WM-Medaille für DSV-Asse

Ski-nordisch-WM:Johannes Rydzek (Mitte) freut sich über Gold, Akito Watabe (links) aus Japan wird Zweiter, Francois Braud aus Frankreich läuft auf den dritten Rang. Foto: Hendrik Schmidt/dpa Foto: red

Drei Starts, drei Siege: Johannes Rydzek ist der WM-Star in Lahti. Dank des überragenden Nordischen Kombinierers verzeichnet der Deutsche Skiverband schon jetzt das beste Ergebnis der WM-Geschichte.

 
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Johannes Rydzek hat die Rekordjagd der deutschen Ski-Asse bei den nordischen Weltmeisterschaften mit einem historischen Sturmlauf fortgesetzt. Der Oberstdorfer krönte sich am Mittwoch mit dem fünften WM-Triumph seiner Karriere zum König der Nordischen Kombinierer und bescherte dem DSV-Team die neunte Medaille in Lahti.

Mit fünfmal Gold sowie je zweimal Silber und Bronze hat der Deutsche Skiverband schon vier Tage vor dem Ende der 51. Titelkämpfe das beste Ergebnis der Geschichte eingefahren. Zur Einstellung der deutschen Rekordmarke, aufgestellt durch die DDR 1974 in Falun, fehlen nur noch zwei Plaketten.

Rydzek ist nach seinem Triumph der erfolgreichste Winterzweikämpfer der WM-Geschichte. «Coole Sache», jubelte der Oberstdorfer. «Es war eine unglaubliche Woche. Ich kann das noch gar nicht fassen und werde das sicher erst in ein paar Tagen realisieren.»

"Er entwickelt sich stetig, das ist das Phänomen"

Nach einem Sprung und dem Zehn-Kilometer-Langlauf verwies Rydzek den Japaner Akito Watabe um 4,8 Sekunden auf Rang zwei. Dritter wurde Francois Braud aus Frankreich. Fabian Rießle wurde Sechster. Eric Frenzel verpasste als Siebter seine zwölfte WM-Medaille.

Im Eiltempo ist Rydzek in Lahti an die Spitze der ewigen Bestenliste gestürmt. Mit insgesamt zehn Medaillen (5 Gold/4 Silber/1 Bronze) liegt er nun vor dem Norweger Bjarte Engen Vik (5/3/0) und Jason Lamy Chappuis aus Frankreich (5/0/5).

Bundestrainer Hermann Weinbuch zog den Hut vor dem Weltmeister. «Er entwickelt sich stetig, das ist das Phänomen. Er lernt immer wieder dazu, wird immer entspannter und selbstbewusster. Er hat das hier weltmeisterlich durchgezogen», lobte der Erfolgscoach. Co-Trainer Ronny Ackermann, der mit vier WM-Titeln in den Bestenlisten nun hinter Rydzek liegt, stellte anerkennend fest: «Es war ein taktisch sensibles Meisterstück.»

Donnerstag: Skispringen von der Großschanze

Genau eine Minute musste Rydzek nach dem Springen auf der Großschanze auf den führenden Österreicher Mario Seidl aufholen. Bei Renn-Halbzeit war der Rückstand der Verfolgergruppe mit Rydzek auf 26 Sekunden geschmolzen, eingangs der Schlussrunde kam es dann zum Zusammenschluss.

Kurz vor der Einfahrt ins Stadion setzte Rydzek dann zur entscheidenden Attacke an. «Ich habe auf meine Stärke hinten raus vertraut und am letzten Berg alles rausgehauen», berichtete er nach Atem ringend. «Es hat weh getan, sich aber ausgezahlt.»

Keine Rolle spielten die deutschen Langläufer über 15 Kilometer. Beim frenetisch bejubelten Gold-Lauf des Finnen Iivo Niskanen landete Jonas Dobler als Bester des DSV-Trios auf Rang 27. Niskanen setzte sich vor den Norwegern Martin Johnsrud Sundby und Niklas Dyrhaug durch und revanchierte sich damit für den entgangenen Titel im Teamsprint, als er vom Norweger Emil Iversen in der Zielkurve behindert und zu Sturz gebracht wurde.

Am Donnerstag tragen die Skispringer im Wettbewerb von der Großschanze die deutschen Medaillenhoffnungen. In der Qualifikation sprangen die DSV-Adler um die Mixed-Weltmeister Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler der Konkurrenz bei schwierigen Bedingungen allerdings weit hinterher.

dpa

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