Mit dieser Thematik befasst sich seit September 2020 der Gemeinderat. Die bei der jüngsten Sitzung von Bürgermeister Sven Ruhl vorgelegten und von Architekt Harald Bauer (Thurndorf) ermittelten Baukosten sorgten allerdings für Ernüchterung in den Reihen des Gremiums. Denn diese bewegen sich bei den einzelnen Varianten in teils schwindelerregender Höhe. Die Spanne der letztlich für die Kommune zu tragenden Kosten, nach Abzug der staatlichen Förderung, bewegt sich zwischen 2,25 Millionen und drei Millionen Euro. Rückblick: Im März 2022 sorgten die ersten Kostenschätzungen von Architekt Harald Bauer wegen einer angedachten Erweiterung der Kita und Sanierung des Bestandsgebäudes – damals war von 3,34 Millionen Euro Gesamtkosten die Rede – zunächst für einen Stopp der Planungen. Hintergrund war vor allem die damals aktuell bekannte Förderhöhe von 50 Prozent, nachdem zuvor von einer Förderung in Höhe von bis 90 Prozent ausgegangen wurde. Damalige Aussage des Bürgermeisters: „Bei drei bis vier Millionen Euro Kosten als Ausgangslage, wovon die Hälfte selbst zu tragen wäre, können wir uns als Kommune diese Baumaßnahme nicht leisten. Die Gemeinde Glashütten würde sich gewaltig verschulden.“ Und Ruhl damals weiter: „Trotzdem liegt uns natürlich die Kita und unser Nachwuchs am Herzen.“ Es wurde also weiter verhandelt. Aktueller Stand: Dem in der jüngsten Sitzung vorgelegten Zahlenwerk gingen Gespräche bei der Regierung von Oberfranken voraus. Daraus sei festzuhalten, so Bürgermeister Ruhl, dass bei der Variante Neubau, ausgehend von drei Krippengruppen plus Neubau von drei Kindergartengruppen pro Neubaugruppe 800 000 bis eine Millionen Euro anfallen würden. Insgesamt also bis zu sechs Millionen Euro. Hinzu käme noch bis zu eine Millionen Euro für die Sanierung des Bestandsgebäudes. Bei einer angenommen Förderquote, so der Architekt weiter, von 60 Prozent müsste die Gemeinde zwischen 2,24 Millionen und 2,8 Millionen Euro finanzieren. Hinzukämen noch nicht die förderfähigen Kosten für ein bauliches Provisorium (Mietcontainer) während der Bauphase, so dass bis zu drei Millionen Euro anfallen würden. Abgespeckte Variante: In diesem Fall, so der Bürgermeister, ist Grundlage der Neubau von nur noch zwei Krippengruppen und der Neubau von zwei Kindergartengruppen sowie die Bestandssanierung für Hortkinder. Insgesamt würden in diesem Fall Baukosten von vier bis fünf Millionen Euro anfallen, was bei einer Förderquote von 60 Prozent durch die Regierung von Oberfranken für die Kommune eine Finanzierung von 1,6 bis zwei Millionen Euro bedeuten würde. Empfehlung des Architekten: Sollte seitens der Gemeinde in der vorgetragenen Größenordnung geplant werden, empfahl Architekt Harald Bauer, den kompletten Neubau in Schulnähe als sinnvolle und zielfördernde Lösung in Erwägung zu ziehen. Dann könnten die Kosten für ein bauliches Provisorium voraussichtlich entfallen und der Bestand so lange genutzt werden bis der Neubau fertiggestellt ist. Die beiden innerörtlichen Bestandsgründestücke, so die Empfehlung weiter, könnten als Wohnbaugrundstücke aufgeteilt und veräußert werden oder in ein gefördertes Mietwohnungshaus umgewandelt werden. Fazit: Den Räten gab der Bürgermeister auf dem Weg „in sich zu gehen und das Ganze sacken lassen“. Und weiter: „Wir haben keine andere Möglichkeit und müssen zeitnah entscheiden“. Klar sollte allen sein, „dass wir lange abbezahlen müssen“.