Gewog: Wohnen im Grünen in der Stadt

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Zahlreiche Anwohner der Lenbachstraße und des Menzelplatzes informierten sich am Dienstag im Gemeindezentrum St. Hedwig über das neue Gewog-Projekt "Grünes Wohnen in der Lenbachstraße".Foto: Gunter Becker Foto: red

Rund 21 Millionen Euro investiert die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Bayreuth (Gewog) in den Bau neuer Mehrfamilienhäuser an der Lenbachstraße. Die dort stehenden Häuser mit den ungeraden Hausnummern, die in den 50er Jahren errichtet wurden, sind marode. Ihre Sanierung nicht mehr möglich. In den nächsten sechs Jahren sollen 138 neue Wohnungen entstehen sowie ein Parkhaus mit 181 Stellplätzen.

 
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Das Mauerwerk ist marode, die Keller sind feucht, die Bäder fensterlos. Auch Balkone fehlen: Nach rund 64 Jahren haben die Mehrfamilienhäuser mit den ungeraden Hausnummern an der Lenbachstraße ausgedient. Eine Sanierung ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr möglich. Doch der Eigentümer, die Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth, kurz Gewog, belässt es nicht beim Abriss. Sondern plant, nach dem Abschluss der Neubebauung des Stadtteils Insel und dem Beginn des Projektes Untere Rotmainaue, wieder mal Großes: „Grünes Wohnen in der Lenbachstraße“ hat sie ihr nächstes Bauvorhaben getauft.

Sportlicher Zeitrahmen

Die Beschreibung Bauvorhaben ist bei diesem Projekt etwas untertrieben. Immerhin investiert die Gewog rund 21 Millionen Euro, lässt neun Mehrfamilienhäuser abreißen, um an selber Stelle moderne Neubauten mit insgesamt 138 Wohnungen und damit drei mehr als bisher zu errichten. Als krönenden Abschluss der rund sechs Jahre dauernden Baumaßnahme wird ein Parkdeck mit rund 181 Stellplätzen errichtet. Der Zeitrahmen sei „sportlich“ veranschlagt, sagte Gewog-Geschäftsführer Uwe Prokscha am Mittwoch bei der Vorstellung der Projektes Lenbachstraße im Gemeindezentrum St. Hedwig.Vor allem deswegen, weil noch nicht alle Wohnungen entmietet, viele Bewohner noch nicht aus- und umgezogen sind. Doch man sei, voran die beiden Planer Andreas Baier und Rainer Altkofer, optimistisch, den Zeitrahmen einhalten zu können. Baubeginn für das erste Mehrfamilienhaus sei im Mai diesen Jahres, gab Prokscha bekannt.

Gebäude in Modulbauweise

Beim Projekt Lenbachstraße beschreite die Gewog neue Wege, informierte Architekt Baier die zahlreichen Anwohner, Stadträte und Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Die drei voll unterkellerten, dreigeschossigen Gebäude würden in Modulbauweise errichtet. Jedes Modul umfasse sechs Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 355 Quadratmeter. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 38 Quadratmeter bei den kleinsten, den Zwei-Zimmer-Wohnungen und 80 Quadratmeter bei den größten, den Vier-Zimmer-Wohnungen.

Abbruchkandidat: Haus Lenbachstraße 1-3. Foto: Andreas Harbach

 

Er, Baier, und sein Co-Planer Altkofer habe sich für zwei Module entschieden, die je nach Bedarf aneinandergereiht werden können. In den insgesamt 23 Modulen, die aus in Serie gefertigten Ziegelbauwänden mit bereits eingebauten Leerrohren bestehen, würden insgesamt 138 Wohnungen errichtet.

Rund die Hälfte der Wohnungen werden Zwei-Zimmer-Wohnungen, ein Drittel der Wohnungen verfügen über drei Zimmer und rund 17 Prozent sind Vier-Zimmer-Wohnungen. Für die Neugestaltung des Quartiers Lenbachstraße habe man sechs Jahre angesetzt. Im Frühjahr starten die Arbeiten mit dem Abbruch der Gebäude 1-3 und 5-7. Die Erneuerung soll sich dann in sechs Abschnitten bis hin zur Justus-Liebig-Straße erstrecken.

Kosten sparen

Durch die Modulbauweise, aber auch durch die Planung im eigenen Haus könne man diverse Kosten einsparen, betonte Prokscha, und trotzdem modern, energieeffizient und damit ökologisch bauen. Das schlage sich auch bei der Kaltmiete nieder, die zumindest beim ersten Neubau maximal 6,50 Euro pro Quadratmeter betragen soll und damit mehr als drei Euro unter dem aktuellen Mietpreis auf dem Bayreuther Wohnungsmarkt. Ob man diesen Preis angesichts stetig steigender Kosten im Baugewerbe auch darüber hinaus halten könne, könne man heute noch nicht vorhersagen.

Beheizt werden die Gebäude mit Pelletsheizungen, die nach Vergleich mit anderen Brennstoffen die niedrigsten Betriebs- und Unterhaltskosten garantieren, so Baier. Der Strom, den Photovoltaikanlagen auf den Dächern produzieren, würde den Bewohnern zur Verfügung gestellt, was deren Stromkosten um zehn Prozent verringere.

Zu den 181 Stellplätzen im Parkhaus kommen noch weitere 52 Parkplätze vor den Häusern, die in erster Linie von den Bewohnern der 46 barrierefreien Wohnungen, die im Erdgeschoss eingerichtet werden, genutzt werden können. Aber auch an Radfahrer habe die Planer gedacht. Für jede Wohnung stünden 1,5 überdachte Fahrradstellplätze zur Verfügung. Im Winter können die Räder in Kellerabteilen abgestellt werden.

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