Allergien zählen nach Angaben von Torsten Zuberbier von Ecarf weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. "Anders als bei anderen medizinischen Problemen können wir bei Allergien helfen", sagte der Experte am Dienstag. Gegen die Symptome können Betroffene etwa Nasensprays, Augentropfen und Tabletten nutzen. An der Ursache setzt eine Immuntherapie etwa mit Spritzen oder Tabletten (Hyposensibilisierung) an. Um die Beschwerden zu verringern, würde es laut Zuberbier auch helfen, die Begrünung von Städten allergiefreundlicher zu gestalten. Stadtgrün sei wichtig, allerdings sollte bei Neupflanzungen lieber auf Pollenschleudern wie Birken verzichtet werden.
Klimawandel wirkt sich auf Pollensaison aus
Wegen des Klimawandels und der dadurch verlängerten Pollenflugzeit haben Allergiker nach Angaben der Direktorin der Umweltmedizin am Uniklinikum Augsburg, Claudia Traidl-Hoffmann, im Prinzip das ganze Jahr Symptome. "Sie leiden länger und sie leiden mehr, weil mehr Pollen pro Tag fliegen", sagte die Allergologin der Deutschen Presse-Agentur. Ebenfalls zur Belastung werden könne die Tatsache, dass der Klimawandel neue Pflanzen und damit auch neue Pollen und neue Allergien nach Deutschland bringe.
Die Entwicklung ist nach Angaben der Ärztin vor allem für schwere Asthmatiker und für ältere Menschen ein Problem. "Aber gerade auch unsere Kinder leiden natürlich wahnsinnig darunter." Wer ständig niesen muss oder sich erschöpft fühlt, kann sich auch in der Schule schlechter konzentrieren.