Gesunde Ernährung Ökomodellregionen fördern Bio-Essen

red
Die Macher des Projektes (von links): Julius Stintzing, Daniel Buslapp, Steffen Schelle, Matthias Seichter, Sabine Maier, Claude Peiffer und Julia Thiem. Foto: pr.

Auch die Organisation aus Wunsiedel trägt dazu bei, dass in einer Einrichtung für Suchtkranke in Bayreuth mehr gesunde Lebensmittel auf den Tisch kommen. Zunächst geht es um ein Coaching-Projekt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Ökomodellregionen Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz unterstützen das „BioRegio-Coaching“ des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten Bayreuth-Münchberg (AELF) in Oberfranken. Dabei geht es laut einer Mitteilung um die Umstellung auf bioregionale Lebensmittel in der Küche – diesmal im Haus Maximilianshöhe in Bayreuth.

Das Sozialteam Maximilianshöhe in Bayreuth ist eine Einrichtung für suchterkrankte Menschen und bietet Platz für 78 Bewohner. Das Haus möchte seinen Speiseplan gerne auf mehr bioregionale Lebensmittel umstellen. Inspiriert durch das positive Feedback des Hauses Martinsruh in Kasberg/Gräfenberg, das im vergangenen Jahr das erste „BioRegio-Coaching“ Oberfrankens erfolgreich absolvierte, wagt sich nun auch die nächste Einrichtung daran, bioregionale Lebensmittel in ihrer Küche zu kochen. „Hierbei spielen natürlich nicht nur die Bezugsquellen eine große Rolle, sondern auch die damit verbundene Logistik, die Kommunikation an die Bewohner und die damit einhergehende Akzeptanz einer möglichen Speiseplanumstellung“, sagt Julia Thiem vom Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung beim AELF.

Nachhaltiges und gesundes Essen

Dem Haus ist es wichtig, seinen Bewohnern nachhaltiges und gesundes Essen zu servieren. Durch den Bezug bioregionaler Lebensmittel könne das gelingen. Die Lebensmittel würden nicht weit transportiert und hätten schon deshalb eine gute Ökobilanz. Diese werde aber auch durch den Faktor „Bio“ beeinflusst. Hier würden keine Pestizide eingesetzt und auch das Tierwohl bekomme große Aufmerksamkeit. „Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für das AELF Bayreuth-Münchberg brechen, da die Kommunikation bereits am Anfang tadellos war und dieses Angebot keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Einrichtungsleiter Matthias Seichter.

Kein Angebot ins Blaue

Die Manager der Öko-Modellregionen Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz freuen sich über den Start des Coachings: „Es wird spannend, denn jede Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung ist individuell aufgestellt. Unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Zielgruppen, unterschiedliche Kapazitäten in Personal, Lagermöglichkeiten, Küchenausstattung oder Budget. Da ist es gut, wenn sich verschiedene Spezialisten im Sinne der jeweiligen Einrichtung einbringen können. Hier bekommt niemand etwas übergestülpt, und das ist uns wichtig“, sagt Julius Stintzing, Manager der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz. Sein Kollege Daniel Buslapp aus der Öko-Modellregion Fichtelgebirge ergänzt: „Beim Ausbau ökologisch bewirtschafteter Flächen haben wir ein klassisches Henne-Ei-Problem. Wo keine Nachfrage, da kein Angebot.“ Ein Angebot ins Blaue sei aber – gerade in der Landwirtschaft – auch keine Option. Da biete die Abnahme durch Großküchen einen großen Hebel und eine gute Möglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe, ihre Produktionskapazitäten stückweise zu erweitern.

Unterstützung bei Suche

Das AELF Bayreuth-Münchberg übernimmt die führende und koordinatorische Rolle des Coachings und kann zu den Themen Gesundheit und Kommunikation einen wichtigen Input leisten. Der Coach Steffen Schelle ist selbst Küchenchef vom Caritas Alten- und Pflegeheim St. Martin in Bayreuth, das erst im Spätsommer 2022 für regionale und saisonale Ernährung ausgezeichnet wurde. Er bildet den Kern der Beratung in Sachen Speiseplanung. Hier geht’s im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte. Die Öko-Modellregionen Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge unterstützen bei der Bezugsquellensuche für bioregionale Lebensmittel.

Das „BioRegio-Coaching“ ist ein kostenloses Angebot des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg in Kooperation mit den Öko-Modellregionen und soll öffentliche sowie private Einrichtungen in der Gemeinschaftsverpflegung begleiten, die das Thema Bio in der eigenen Küche angehen wollen. Jede Einrichtung in Oberfranken hat die Möglichkeit, sich unverbindlich zu bewerben. Kontaktpartner ist dabei das AELF sowie die Ansprechpartner der jeweiligen Öko-Modellregionen.

Bilder