„Man soll alle Tage gut essen, aber zu gewissen Zeiten noch besser“ und „wer nur isst um den Magen zu füllen, verdient gar nicht zu essen“ – kurzum: „Der Mensch ist, was und wie er isst!“. So lauten einige der Weisheiten, die Dr. Gustav Blumröder (1802-1853) unter dem Pseudonym Antonius Anthus in seinen, 1838 bei Otto Wiegand in Leipzig herausgegebenen, „Vorlesungen über Esskunst“ den Lesern serviert. In dem in Kirchenlamitz entstandenen Band befasst sich der Mediziner und spätere Abgeordnete im Frankfurter Parlament mit Sachverstand, gewürzt mit etwas Humor und einem Schuss Moralpredigt, mit der von ihm selbst so überaus hoch geschätzten Kunst des Kochens und des Essens. Allerdings sollte man seine Ausführungen „nicht bei nüchternem Magen oder im Zustand des Hungerns, sondern am füglichsten nach Tisch, und zwar nicht auf einmal, sondern nach und nach“ lesen, also „dem Essen Vorträge über das Essen folgen zu lassen und das Ganze mit schönem Trinken zu beschließen“.