Gemeinderat beschließt, noch ein Jahr zu warten, und weitere Möglichkeiten auszuloten Hallenbad wird vorerst nicht abgerissen

Von Sarah Bernhard
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann hofft jetzt auf die Kontakte von Bürgern. Ein Jahr lang sollen alle zusammen nochmal versuchen, einen Käufer für das Hallenbad-Grundstück zu finden. Foto: Ralf Münch Foto: red

Das Hallenbad wird nicht im Herbst, sondern erst Ende Juni 2017 abgerissen – wenn überhaupt. Bis dahin soll geprüft werden, ob sich nicht doch noch ein Investor findet. Bisher habe nur die Verwaltung nach neuen Möglichkeiten gesucht. Vielleicht könne man mit den Bürgern gemeinsam mehr erreichen, hofft Bürgermeister Hanngörg Zimmermann.

 
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Die Initiative zur Verschiebung des Abrisstermins war von Jürgen Kränzlein (SPD) ausgegangen. Er hatte bereits in der Haushaltsberatung im Februar kritisiert, dass nicht alle Alternativen geprüft worden seien (der Kurier berichtete). „Wir haben immer nur versucht, einen Nachnutzer fürs Hallenbad zu finden“, sagt er. Der Verkauf des Grundstücks habe nie zur Debatte gestanden.

Bis jetzt. „Nun geht es darum, dass man das gesamte Gelände einem Investor andient“, sagt Kränzlein. Und damit einen größeren Interessentenkreis anspreche. „Was der Investor damit macht, ist völlig offen.“

"Vielleich können wir etwas Besseres schaffen"

Auch Zimmermann betont, dass man „völlig offen“ in die neuen Gespräche gehen werde. Bisher seien die Versuche, eine Nachnutzung zu finden, vor allem von der Verwaltung ausgegangen. Ihr fehlten aber Kontakte zu weiteren möglichen Investoren. Nun hofft Zimmermann auf die Bürger. „Wir haben uns nicht vorzuwerfen, dass wir zu wenig getan haben. Aber wenn wir die Bevölkerung mitnehmen, können wir vielleicht etwas Besseres schaffen.“ Dafür ein Jahr Zeit einzuplanen, sei akzeptabel, sagt Zimmermann. „Wenn dann immer noch derselbe Sachstand herrscht, können wir sagen: Wir konnten gemeinsam nichts mehr tun.“

Ursprünglich sollte das Hallenbad, das seit 2013 geschlossen ist, im Herbst abgerissen werden. Jetzt ist der Abriss auf den 30. Juni 2017 verschoben. „Die Vorbereitungen dafür gehen aber weiter“, sagt Zimmermann. So werde zum Beispiel der Sachverständige, der das Gelände auf Schadstoffe untersuchen soll, seine Arbeit fortsetzen.

Abriss nur aufgeschoben, nicht aufgehoben

Denn tatsächlich hat der Gemeinderat den Abrissbeschluss in seiner Sitzung nicht aufgehoben, sondern nur verschoben. Eine Aufhebung wäre auch gar nicht möglich gewesen, denn das Thema wurde unter dem Punkt „Anfragen“ behandelt. „Ich hätte einen förmlichen Antrag stellen können“, sagt Kränzlein. „Aber der hätte erst in der nächsten Sitzung behandelt werden können.“

Auch ohne Beschluss stimmten alle Gemeinderäte der Terminverschiebung zu. „Das zeigt, dass der Zusammenhalt bei diesem sensiblen Thema sehr gut ist“, sagt Bürgermeister Zimmermann. Die Frage von Dietmar Winkler (CSU/Juf), ob die Verschiebung die Zuschüsse für den Abriss gefährden könnte, verneinte Zimmermann. Es sei noch gar nicht geklärt, ob es überhaupt Zuschüsse gebe.