Michael Beintners Job ist es, alte Bomben aus dem Boden zu holen. Das macht er seit 30 Jahren. Am Bindlacher Berg erwartet er, jede Menge Munition zu finden. "Dort wird alles mit drin sein."
Deutsche Fliegerbomben, vergrabene Munition, amerikanische Bomben - Michael Beintner rechnet mit einem "bunten Bild" auf dem Monitor. Bunt wird es auf seinem Bildschirm, wenn Eisen im Boden ist. Eine Zehn-Zentner-Bombe könne er in bis zu vier Metern Tiefe orten. Ein faustgroßes Stück Metall wie eine Granate bis zu 70 Zentimeter tief.
Bevor am Bindlacher Berg die Bagger anrollen und sich in den Magerrasen graben, muss Beintner das Gelände freigeben. Zeigt sein Bildschirm ein buntes Bild, darf er das nicht. Dann muss er die Bauarbeiten überwachen, die Munition bergen, sicherstellen und ans Sprengkommando in Nürnberg übergeben.
Ingenieur Josef-Christian Wolf hat Bammel davor, was in den meterhohen Aufschüttungen alles schlummert. "Über Jahre hinweg wurde hier alles hingekippt, da ist jeder Mist drin." Die hohen Abraumhalden machen auch Beintners Job kompliziert. "Da kann ich nicht sondieren, das Gelände ist überhaupt nicht messbar." Er geht davon aus, im nächsten Jahr viel Zeit am Bindlacher Berg zu verbringen um die Bauarbeiten zu überwachen.
Aus Erfahrung anderer Sondierungen weiß Beintner: "In Kasernen und auf militärischen Übungsgeländen wurde alles auf den Boden geworfen, da hat man nichts entsorgt." Da der Boden für die Umgehungsstraße stellenweise bis zu drei Meter tief ausgehoben werden muss, muss der Kampfmittelräumer ordentlich arbeiten.
Im November will die Firma Rädlinger aus Selb mit den Vorarbeiten für die Umgehungsstraße beginnen. Das insgesamt 4,2 Millionen-Euro teure Projekt soll das Wohngebiet vom Schwerlastverkehr entlasten und das Gewerbegebiet besser erschließen.
Einen Artikel über das gesamte Vorhaben finden Sie hier
