Strikt gegen das Sitzenbleiben und das „aus dem 19. Jahrhundert stammende Gymnasium“ sei die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sagt deren Bayreuther Vorsitzender Ernst Friedlein. Die Lehrergewerkschaft wünsche sich eine „Schule für alle“, die einen größeren Zusammenhalt der Gesellschaft schaffen würde, so Friedlein. Es könne etwas nicht stimmen, wenn in Bayern von 150 Kindern, die ins Gymnasium eintreten, nur ein Drittel das Abitur schaffe.
Das Sitzenbleiben abschaffen möchte auch der bayerische SPD-Spitzenkandidat Christian Ude – so wie es mittelfristig die neue rot-grüne Regierung in Niedersachsen vorhat.
Ein Schüler kann in Bayern auf Probe vorrücken, wenn sein Misserfolg durch Nichtkernfächer, eine lange krankheitsbedingte Abwesenheit oder durch eine schulärztlich festgestellte Leistungsminderung verursacht war. Die Schule muss erwarten können, dass der Schüler die Lücken schließen kann. Die Probezeit dauert in diesen Fällen bis zum 15. Dezember.