Doch der Hintergrund ist ernst: Frauen erleben psychische, physische, sexuelle und finanzielle Gewalt. Alkohol, Drogen und Persönlichkeitsprobleme können Verstärker sein, weiß Sozialarbeiterin Laura Reichel. Längst nicht jede Gewalttat wird bekannt. "Die Dunkelziffer ist hoch."
Angst um die soziale Stellung
Hinzukommen kulturelle Unterschiede, sagt Christine Ponnat. Häufig seien die Kinder der Grund dafür, warum sich Frauen entschließen, etwas zu verändern. Aus Angst um die eigene soziale Stellung und aus Sehnsucht nach Liebe blieben viele oft jahrelang bei einem gewalttätigen Mann. "Eine Frau hält es durchschnittlich sieben Jahre aus, bevor sie geht. "Oft suchen Frauen die Schuld bei sich. In Beziehungen geht es auch um Macht und Rollenbilder. "Eine permanente Überforderung kann Gewalt auslösen."
Was Christine Ponnath noch bemerkt: Die Frauen bleiben heutzutage länger im Frauenhaus als früher. Sie führt dies auf die herrschende Wohnungsnot zurück und mangelnden Wohnraum für Familien. "Wir bieten eigentlich nur einen Schutzraum auf Zeit." Aber manche empfänden diese Zwischenstation bereits ein Stück Heimat.
Gemeinsam mit den Basketballern und der Gleichstellungsstelle der Stadt wollen sie am Montag die Wahrnehmung für die Not der Opfer schärfen. Am Abend beginnt eine Lichterkette ab dem Reisebüro Thomas Cook.
Hintergrund:
Die UN-Generalversammlung verabschiedete am 17. Dezember 1999 eine Resolution. Diese bestimmte den 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Rechte und Freiheiten von Frauen sind bedroht, wenn gegen Frauen Gewalt ausgeübt werde.
Schon seit 1981 organisierten Menschenrechtsorganisationen alljährlich zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen auf die Agenda gesetzt werden. Ins Zentrum rücken dabei die Themen Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung ebenso wie Genitalverstümmelung, Häusliche Gewalt und Zwangsheirat.