Geburtstagsparty für eine Orgel

Von Andrea Pauly
Pfarrer Wolfgang Heidenreich vor der Orgel in der evangelischen St.-Bartholomäus-Kirche in Mistelbach. Am 6. März feiert die Gemeinde den 20. "Geburtstag" der Orgel. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Kirche und Orgel sind untrennbar miteinander verbunden, sagt Pfarrer Wolfgang Heidenreich. "Ein Gottesdienst ohne Orgelbegleitung ist fast schon traurig." Seit 20 Jahren erklingt die Orgel in der Mistelbacher Kirche. Das ist Anlass für ein Konzert, an dem der halbe Ort mitwirkt.

 
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Christiane Streicher spielt die Mistelbacher Orgel seit etwa zehn Jahren jeden Sonntag im Gottesdienst - und sie spielt sie gern. "Das ist eine schöne Orgel, schon allein, weil sie nicht elektronisch ist", sagt sie. Weil sie die Wahl zwischen zwei Manualen hat, kann die Organistin zwischen leisen und lauteren Klängen variieren.

"Nasal wie eine Ente"

Die Vielfalt ist es, die sie am Orgelspiel fasziniert: "von leise bis laut, von nasal wie eine Ente oder eine Oboe bis strahlend bei den Ein- und Ausgangsstücken". Für das Konzert am 6. März in der St.-Bartholomäus-Kirche hat sie  "Voluntary" von Charles Stanley vorbereitet. Akteure zwischen drei und 80 Jahren wirken an der musikalischen Geburtstagsfeier für die Orgel mit. "Wir haben ganz bewusst versucht, ein Patchwork-Konzert zu machen", sagt Pfarrer Heidenreich. 

Grundsanierung endete vor 20 Jahren

Die Orgel hat in den Jahren 1995 und 1996 eine Grunderneuerung bekommen: "Das war eine Kernsanierung", sagt Pfarrer Wolfgang Heidenreich. Das Instrument  hat eine Besonderheit: einen Zimbelstern, also ein kleines zusätzliches Register mit kleinen Glöckchen. Dieser kommt nur an großen Festen zum Einsatz. "Den Zimbelstern schalte ich an Weihnachten bei der letzten Strophe von 'O du fröhliche' ein", sagt Christiane Streicher.

"Gottesdienst ohne Orgel fast schon traurig"

Die Orgel sei nicht nur die "Königin der Instrumente", sondern gehöre einfach in die Kirchen und in den Gottesdienst. Auch moderne Musik sei in der Gemeinde willkommen, "aber die Orgel ist immer dabei." Erst wenn der Organist einmal fehle, merke man, wichtig sie ist. "Ein Gottesdienst ohne Orgel ist schon fast traurig." Die Musik aus dem großen Instrument sei für ihn immer erhebend.

Großes Programm: 23 Stücke

Die beteiligten Musikgruppen haben für die "Geburtstagsparty" Musik zu Ehren und zum Dank ausgesucht. Insgesamt 23 Stücke sind zu hören. Der Kinderhort beispielsweise singt die weltberühmte Ode an die Freude, in der Beethoven Schillers Gedicht vertont hat. Begleitet werden die Kinder von zwei Posaunensolistinnen, kündigt Heidenreich an. "Dahinter steht der Wunsch nach Friede."

Das Konzert beginnt am Sonntag, 6. März, um 17 Uhr in der evangelischen St.-Bartholomäus-Kirche. Neben Organistin Christine Streicher wirken der Frauenchor, der Männergesangverein sowie ein Flötentrio, alle unter Leitung von Heidrun Kamphausen, der Posaunenchor, dirigiert von Rudolf Herath sowie die Schule, die Kindertagesstätte und der Hort mit.

 

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