Spanien
Die erfolgreichsten Jahre mit dem WM-Triumph 2010 sowie zwei EM-Titeln 2008 und 2012 sind für die Spanier lange vorbei. Bei den jüngsten fünf großen Turnieren kam die Furia Roja nur einmal über das Achtelfinale hinaus - bei der EM 2021 erreichte sie das Halbfinale. Trainer Luis de la Fuente hat dennoch eine spannende Mannschaft beisammen. Ob die Mittelfeld-Asse Rodri (Manchester City), Gavi (FC Barcelona), Dani Olmo (RB Leipzig) oder Sturm-Routinier Álvaro Morata (Atlético Madrid): Sie alle können ein Turnier mit ihrer Extraklasse prägen. Zudem darf man gespannt sein, inwiefern die Supertalente Lamine Yamal (16) und Pau Cubarsí (17) die EM als große Bühne nutzen. Auch wenn Spanien nicht als absoluter Topfavorit in die EM geht, ist der Titel möglich.
Portugal
Der mehrmalige Weltfußballer Ronaldo ist immer noch der größte Star in Reihen der portugiesischen Seleção. Doch wie viel hat der 39-Jährige tatsächlich noch im Tank? Und wie würden sein Team, aber auch er selbst mit einer möglichen Leistungsdelle wohl umgehen? Für seinen Club Al-Nassr in Saudi-Arabien hat Ronaldo diese Saison mehr als 40 Pflichtspiel-Tore erzielt. Auch nach über 200 Länderspielen ist der Hunger des Offensivmannes nicht gestillt, in der Qualifikation traf er zehnmal. Die Frage wird sein, ob seine Gier auch noch reicht, um beim Turnier selbst auf höchstem Niveau mitzumischen.
Italien
Erst am letzten Gruppenspieltag der Qualifikation sicherte sich der Titelverteidiger durch ein 0:0 gegen die Ukraine sein EM-Ticket. Bei der WM in Katar waren die Italiener 2022 gar nicht dabei. Das Team von Trainer Luciano Spalletti hat nicht den einen überragenden Star. Auch die Abwehr - einst das Prunkstück der Squadra Azzurra - wirkte zuletzt längst nicht immer so stabil wie früher. Die Europameisterschaft vor drei Jahren hat aber zum wiederholten Mal gezeigt: Mit den Italienern ist bei der EM fast immer zu rechnen. Bei den vergangenen sechs Kontinentaltitelkämpfen erreichten sie dreimal das Finale. Auch 2021 war Italien nicht der große Topfavorit - und setzte sich dann im Endspiel gegen England durch.